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Videospiel "Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging" im Test

OnealRedux

Von OnealRedux in Videospiel "Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging" im Test

Videospiel "Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging" im Test Bildnachweis: © Nintendo

In Zeiten der Selbstoptimierung ist die Frage nach dem Training des Verstands eher eine rudimentäre geworden. Es ist scheinbar Alltag geworden, jedoch nicht in Bezug auf regelmäßiges Herausfordern der grauen Zellen, sondern eher als Resultat von Meditation, Achtsamkeit und dem Siegeszug von Sudoku. Nintendo indes erkannte den Trend Mitte der 2000er recht früh und brachte mit Dr. Kawashimas Gehirn Jogging - Wie fit ist ihr Gehirn? – basierend auf den Studien von Ryūta Kawashima und seinem Buch Train Your Brain: 60 Days To A Better Brain – einen regelrechten Hype auf den Markt, der nicht nur die Startjahre des Nintendo DS begleitete, sondern auch jede Menge Spaß brachte. Die Mischung aus bekannten wie ungewohnten Trainingsmethoden mit einem kantigen Kopf der alles mitkommentiert – und durchdachten wie kreativen Übungen – brachte kurzweiligen Spaß und einen absoluten Verkaufserfolg. Zwei Nachfolger - Dr. Kawashima: Mehr Gehirn-Jogging und Dr. Kawashimas Diabolisches Gehirn – sollten schließlich folgen. Doch was auf dem DS funktioniert, muss doch auch auf der Switch funktionieren? Zumindest wagt Nintendo mit Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging nun den Sprung auf die Konsole und will Touchpen-Mechaniken mit Joy-Cons verbinden. Herausgekommen ist ein unterhaltsames „Spiel“, welches aber auch mit vielen Schwächen zu kämpfen hat.

Kritik

Dies liegt wohl vor allem daran, dass sowohl Ryūta Kawashima als auch Dr. Kawashimas Gehirn Jogging von der Zeit selbst überrollt wurden. Heute gibt es unzählige Apps auf dem Handy, für PC oder in Zeitschriften (so unter anderem die sehr erfolgreiche NeuroNation App), die eben genau da ansetzen: Das Training der grauen Zellen. Somit musste Nintendo vor allem den Spaß/Spiel und Unterhaltungsfaktor ansprechen und dies gleichzeitig mit den Funktionen der Switch verbinden. Und ja, sowohl Touchpen (der im Spiel enthalten ist) als auch klassische Switch Steuerung sind gut gelungen und bringen einen gut in das Training. Und auch die Schrifterkennung – die immer noch hier und da kleine Aussetzer hat – ist erschreckend genau und liefert hervorragende Werte. Allerdings sind die Sprach-, Rechen- und Denk-Übungen nicht von Beginn an Verfügbar. Wo andere Apps und Funktionen auf Trainingssystemen basieren und Stären und Schwächen herausfiltern und verbessern, geht Dr. Kawashimas Gehirn Jogging einen sehr klassischen Weg: Wir müssen uns jeden Tag unsere Stempel abholen, damit wir im Fortschritt voran kommen und weitere Übungen freischalten können. Das ist mühsam und verdammt den Spieler zum Warten und letztlich geringen Training pro Tag.

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Dabei gibt es eigentlich genug zu tun: Wer Lust auf Sudoku hat, wird hier nicht nur verschiedene Herausforderungen finden, sondern auch insgesamt einen guten Spielfluss. Bilder einprägen, Zahlenjonglieren, Konzentrationsübungen und schnelles lesen sind zu Beginn an sehr schnell verfügbar. Zudem kann der Spieler mit Bazillenjagd etwas Abwechslung hineinbringen und eine Runde „Dr. Mario“ spielen. Das lange erkämpfen von weiteren Herausforderungen ist allerdings eine klare Hürde, die viele Spieler zu Beginn davon abbringen wird, lange am Ball zu bleiben. Zwar lässt sich das System mit dem Manipulieren der Datumsanzeige der Switch austricksen, doch eine befriedigende Lösung ist dies nicht. Hat man dann aber langsam nach und nach alles freigeschaltet und erkämpft sich seine Raketen in den Übungen, dann ist dies durchaus spaßig und befriedigend. Weniger unterhaltsam ist indes das Infrarotsystem, bei dem wir unter anderem mit den Fingern Zählen oder Schere, Stein, Papier spielen. Zwar funktioniert dies auf eine gewisse Entfernung ganz gut, doch Kontroller, Switch Konsole, Finger und Bildschirm sind einfach viel zu viel für ein lockeres Training zwischendurch. Schade ist auch, dass man aktuell online nur gegen seine Freunde in Bestenlisten antreten kann. Eine weltweite Statistik – und damit eine globale Herausforderung – ist derzeit nicht vorhanden. Dagegen gibt es drei Koop-Modi, die wirklich viel Spaß bringen. Hier hätte Nintendo mehr machen können. Was ebenfalls fehlt: Ein System für Jüngere bzw. Kinder.

Fazit

Wer kurzweiligen Trainingsspaß sucht und schon zuvor mit Dr. Kawashimas Gehirn Jogging jede Menge Spaß hatte, wird auch bei der Switch Umsetzung (seit dem 03.01.2020 im Handel) das bekommen, was erhofft wurde: Tägliche Herausforderungen, ein gutes System bestehend aus Kontroller und Touchpen, viele gute abwechslungsreiche Übungen, einiges an Herausforderungen und mit Kawashima selbst als „Kopf“ im Spiel eine schöne Auflockerung. Allerdings ist das „Spiel“ auch nicht mehr ganz zeitgemäß und starre Regeln wie das tägliche Freischalten, fehlende Online-Listen, das nicht vorhandene Trainieren von Schwächen und vieles mehr, stört doch etwas. Hier hätte Nintendo noch viel mehr aus seiner Switch-Umsetzung herausholen können.

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