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Videospiel "Destroy All Humans!" im Test

OnealRedux

Von OnealRedux in Videospiel "Destroy All Humans!" im Test

Videospiel "Destroy All Humans!" im Test Bildnachweis: © THQ Nordic

Was fliegt da am Himmel? Ist es Superman, sind es die Kommunisten? Nein, es ist die Rückkehr von Crypto-137! Die Ankündigung eines Remakes des Kultspiels Destroy All Humans! – wo wir kurzerhand als grünes … Verzeihung, graues Männchen die Menschheit überfallen, Gehirne sammeln und mit Kühen reden – war wohl recht überraschend. Zugegeben, dass Spiel aus dem Jahre 2005 von THQ (auf PlayStation 2, Xbox, Xbox 360) machte damals jede Menge Spaß, war kurzweilig, schräg und bot jede Menge sympathischen Humor. Doch funktioniert das gleiche Prinzip mit aufgehübschter Grafik auch heute noch – gerade angesichts der großen Blockbuster der aktuellen Spielegeneration? Nun, wir haben uns zumindest einmal in die Haut von Crypto-137 und damit dem Remake von Black Forest Games gewagt und versucht die Erde zu vernichten. Das Spiel selbst, ist indes seit dem 28.07.2020 für PC, PS4 sowie Xbox One verfügbar.

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Story

Terrorisieren Sie als fieser Außerirdischer Crypto-137 die Erdbewohner der 1950er. Ernten Sie im Remake des legendären Alien-Action-Abenteuers DNS und stürzen Sie die US-Regierung. Löschen Sie mit außerirdischen Waffen und psychischen Fähigkeiten die mickrigen Menschen aus. Legen Sie ihre Städte in Schutt und Asche. Ein großer Tritt auf die Menschheit.

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Kritik

In erster Linie besteht Destroy All Humans! genau aus dem Spiel, wie wir es bereits 2005 kennengelernt haben: Die Geschichte ist reichlich dünn und beinhaltet vor allem einen miesgelaunten Vorgesetzten sowie ein Imperium, welches ebenso degeneriert ist wie die Menschheit selbst – in passender Kalter Krieg Paranoia. Der Humor ist immer noch schräg, unter der Gürtellinie und schießt manchmal arg über das Ziel hinaus und auch Missionen, Sammeltechnik und Upgrade-System sind ebenfalls so 1:1 aus dem Original übernommen. Doch was ist dann überhaupt neu? Nun, neben der sehr aufgehübschten Grafik, bekommen wir zumindest eine unveröffentlichte Zusatzmission, die sich im Code des Spiels versteckt hatte und mit für die neue Version aufpoliert wurde. Doch auch einige Komfortverbesserungen erwarten den Invasoren bei seinen reichlich bizarren Missionen. Besonders gelungen ist indes aber die Portierung auf dem PC, die sich gegenüber den Konsolenveröffentlichungen nicht zu verstecken braucht – eher sogar am besten gelungen scheint.

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Ebenfalls ein Kaufargument ist wohl die deutsche Synchronisierung, die es so damals nicht gegeben hat: Nicht nur machen die Sprecher – beispielsweise die Stimme von Tilo Schmitz alias Ron Perlman (Hellboy) – eine gute Figur, auch der Humor wird so gekonnt übertragen und pointiert abgeliefert wird. Der Rest des Spiels ist gewohnt … und gewohnt auch durchaus kurzweilig Spaßig: So machen wir uns regelmäßig – nach kurzen Cut-Szenen wo sich Crypto-137 mit seinem Vorgesetzen anlegt – auf zur Erde, um dort diverse Missionen zu erledigen. Zwar ähneln sich diese im Laufe der Kampagne (die insgesamt eine Spielzeit von knapp 10-20 Stunden umfasst) stark, doch die Mischung aus Schleich- und Tarnpassagen sowie reinen Vernichtungsmissionen ist durchaus gelungen. Und krachen lassen wir es gewaltig: Egal ob mit unserem Raumschiff oder unseren Strahlenwaffen. Mit grünen Lasern, Atomwaffen oder Gehirnextraktion. Unterhaltsam ist das Spektakel dabei zu jeder Zeit. Dies liegt auch an den verrückten Ideen, die uns Destroy All Humans! vor die Füße wirft: Wollt ihr Kühe durch die Luft schleudern? Oder doch lieber mit Traktorstrahl ganze Straßenzüge verwüsten? Hier ist alles möglich. 

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Die insgesamt sechs spielbaren Areale sind allerdings optisch sehr gleich geraten und so stapfen wir entweder durch amerikanische Vorstädte, dichte Wälder oder eben Wiesen. Gleiches gilt für Gegnerarten oder eben das Gedankenlesen – irgendwann hat man scheinbar alle Gedanken der US-Bürger gehört. Einige Minispiele sowie freie Erkundungen runden das Paket schließlich ab. Garniert wird das ganze indes im herrlich überdrehten 50er Jahre Flair. Die Angst vor dem Kommunismus ist dabei ebenso präsent, wie der leichtgläubige (überzeichnete) Amerikaner, der mehr Angst vor seinem kaputten Fernseher hat (oder eben der roten Flut), als einem kleinen grauen Männchen in Form eines Bürgermeisters der ihnen nur sagt, was sie hören wollen. Gerade diese völlig überdrehte Überzeichnung war schon damals ein trefflicher Kommentar und ist es – angesichts der politischen Lage der USA – sogar noch mehr geworden. Herrlich. Ein wenig überholt ist indes das Ressourcensystem, welches manchmal auch durchaus zwingt sehr lange zu warten, bis wir spannende und interessante Upgrades für unsere Waffen oder unser Raumschiff bekommen können. Gerade weil wir für manche der Mini-Missionen darauf angewiesen sind.

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Der Grafiksprung ist unterdessen dank Unreal Engine nicht nur sehr groß, sondern auch stimmig und fantastisch geworden. Die aufpolierte Comic-Grafik weiß zu gefallen und funktioniert hervorragend mit dem überzeichneten 50er Jahre Setting. Die Animationen sind so butterweich und auch viel Chaos wird passend mit Licht- und stimmigen Grafik-Effekten auf den Bildschirm transportiert. Schade ist hingegen, dass die Wegfindung der Feinde immer noch eine kleine (aber lustige) Katastrophe ist. Zudem sind die Feinde reine Klonfeinde: Haben wir einen Ortsteil gesäubert und die Gehirne entfernt, kommt gleich Bürger A sowie Bürger B wieder um die Ecke. Schade.

Fazit

Im Kern ist Destroy All Humans! nicht nur seiner Vorlage sehr treu geblieben, sondern liefert auch ein schönes Remake für Fans des Originals ab. Der herrliche Stinkefinger auf US-Paranoia, Kommunismus-Angst und TV-Verblödung der US-Bürger ist auch heute noch herrlich und irgendwie sogar noch passender geworden. Und dennoch: Der immer sehr gleiche Missionsaufbau, das langsame Sammeln von Ressourcen sowie die immer gleich aussehenden Gegner trüben das Gesamtbild schon etwas. Zumindest die Grafik ist aber über jedem Zweifeln erhaben und die neue deutsche Synchro ein absolutes Fest. Neueinsteiger dürfen gerne einmal gegen die Menschheit zu Felde ziehen und die ersten Missionen probieren, während Fans hier bedenkenlos zugreifen dürfen. Alle Macht dem Furon-Imperium!

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