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Videospiel "Battlefield V" im Test

OnealRedux

Von OnealRedux in Videospiel "Battlefield V" im Test

Videospiel "Battlefield V" im Test Bildnachweis: © Electronic Arts

Schon wenn die Melodie von Battlefield über den Lautsprecher tönt, dürften gerade Fans der Reihe – die mittlerweile seit 2002 regelmäßig den Spielemarkt erobert – eine kleine Gänsehaut bekommen. Und dies vollkommen zu Recht. Denn mit dem Erscheinen von Battlefield V folgt nach rund 16 Jahren ein Rückblick auf den Start der Reihe. Mit Battlefield 1942, womit das Studio Dice seinen Tripple AAA Durchbruch feierte, startete damals eine kleine Revolution im Third-Person-Shooter-Genre. Großangelegte Schlachten, weit ausufernde Gefechte, gutes Teamplay und natürlich ein Setting, welches mit dem zweiten Weltkrieg sowohl gute Technik als auch gute Grafik bot. Mit Battlefield V sind wir genau an diesen Punkt zurückkehrt. Mittlerweile unter dem Banner von Electronic Arts (doch keine Sorge, ein Casino-Gefühl wie in Battlefront 2 gibt es nicht), einer noch nie so hübschen Frostbite-Engine sowie dem Best-Off der bisherigen Teile, ist ein regelrechtes Meisterstück entstanden. An kleineren Stellen knirscht es zwar noch etwas – hier besonders im aufgesetzt wirkenden und inhaltsleeren Singleplayer – doch Multiplayer Enthusiasten bekommen hier genau das, was sie seit Jahren suchen: Ausbalancierte, faire, technisch einwandfreie sowie herausragende Online-Gefechte, die ihres gleichen suchen. Seit dem 20.11.2018 ist Battlefield V im Handel erhältlich. Wir haben ausgiebig getestet:

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Kritik

Beginnen wir mit der wohl größten Schwäche von Battlefield V. Denn neben kleineren technischen Schwächen und Abstürzen zu Beginn des Launches – die mittlerweile seltener geworden sind – ist dies wohl der Singleplayer. Dieser beginnt zwar beim Start des Spiels recht vielversprechend und teils sogar richtig eindringlich, kann danach aber wenig mit seinem Setting und der Engine anfangen. Wie schon bei Battlefield 1 sind die Mechaniken schnell durchschaut: Eindringen, in die Luft sprengen, zurückziehen und verteidigen – auf zur nächsten Basis. Nicht nur die Missionen verkommen so schnell zum langweiligen Einheitsbrei. Auch eine fehlende KI oder gar irgendwie nachvollziehbare Welt machen hier schnell jeglichen Spielspaß kaputt. Wenn der Spieler Minutenlang auf Flugzeuge am Himmel schießt und ein paar Meter weiter die Soldatenstreife unbehelligt weitergeht, dann ist dies schlichtweg lahmes Gameplay. Doch auch Charaktere, Storys und Wendungen sind eher auf einem Bierdeckel entstanden, als wirklich tiefgreifend und intensiv. Zwar wird versucht über eine emotionale Story (hier besonders beim Norwegen Setting) etwas auf den Spieler zu übertragen, doch mehr als schießen und weiterlaufen ist es dann nicht geworden. Weder wird das Setting gut ausgereizt, noch die technische Brisanz genutzt. Am Ende bleibt es dabei irgendetwas in die Luft zu jagen, ein paar doofe Soldaten über den Haufen zu schießen und eine lockeren Abschlusssequenz zu genießen. Mehr als eine kleine Vorbereitung auf den Multiplayer bleibt da nicht übrig. Hier hat Dice wirklich großes Potenzial verschenkt.

Doch kommen wir zum Multiplayer: Für Shooter natürlich immens wichtig ist zu aller erst das Waffengefühl bzw. die Mechanik der Schüsse. Und hier gleich die gute Nachricht vorweg: Battlefield V klingt nicht nur fantastisch, auch die Waffen selbst liefern ein tolles Gunplay, welches nicht nur sehr nachvollziehbar wirkt, sondern sich auch klar am Spieler orientiert. So sind die Fehlschüsse, wie in Battlefield 1 noch, Vergangenheit und das Aiming ist klar auf Kimme und Korn (oder eben Visier) fokussiert. Mehr noch: Jede Waffe verfügt über einen einzigartigen Rückstoß, den erfahrene Spieler nach und nach lernen können und so ihre Waffen – ohne andere Mechanismen – über die Zeit hinweg immer besser beherrschen können. Wer also lange spielt profitiert nicht von Boni oder Zusatzgerät, sondern von seinem Wissen und seiner Erfahrung. So gelingt es auch neuen Spielern schnell sich in die verschiedenen Klassen „reinzuschießen“, sodass der Spielspaß vorne bleibt. Und auch die Auswahl der Waffen wurde von Dice weise gewählt. So ist das lästige Granatenwerfen aus früheren Teilen endlich passé. Granaten und Raketenwerfer gibt es natürlich. Doch Munition ist knapp und der Einsatz sollte Weise gewählt werden, zudem ist die Verzögerung der Handgranaten verlängert wurden und diese auch zurückgeworfen oder in der Luft zerschossen werden können. Ein Spawn-Explosions-Massaker ist somit unwahrscheinlich geworden.

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Die Klassen in Battlefield V sind in ihrer Gewichtung etwas anders verlagert worden. So ist beispielsweise die Supporter Klasse – neben dem Sanitäter – die wohl wichtigste Klasse des Spiels geworden. Denn wo zuvor Munition in Unmengen vorhanden war, ist sie nun deutlich knapper verteilt, sodass Munition bei ausufernden Gefechten einen wichtigen strategischen Wert bekommen haben. Die Nachschubstationen – auch für Panzer und Flugzeuge – sorgen dann schließlich für den Rest. Die Aufklärer-Klasse ist nun etwas in den Hintergrund geraten, kann aber durch seine Spotten-Funktion dennoch maßgeblich ein Spiel entscheiden. Zumal ist das Verstecken im Gelände nun eine wirklich wichtige Strategie, sodass hier – zumindest wenn Squads gut zusammenspielen – stetig Informationen gut weitergegeben werden können. Ein Campen wird damit zwar begünstigt, doch irgendwann ist auch diese Munition verbraucht. Durch das Zusammenspiel von Panzern und Flugzeugen sollte eh jedes Nest irgendwann ausgeräuchert sein. Der Sanitäter ist indes wieder ein Kern jeglichen Teams oder Squads. Mit seinen kleinen 1. Hilfe Paketen kann er ebenso Spielentscheidend sein – auch wenn das Werfen durchaus heikel ausfällt – wie mit der Möglichkeit des Wiederbelebens. Die Aussault-Klasse wiederrum ist erneut für das Grobe da. Die Klassen lassen sich insgesamt zudem auch wieder individuell anpassen und verschönern (Helme, Mützen, Waffentarnung etc.), sodass jeder genau seinem Typ entsprechen kann. Diese können über Herausforderungen oder Credits im Spiel freigeschaltet werden.

Was insgesamt das Spielegefühl verbessert hat, und auch die Gefechte an sich langfristiger, ist das Entfernen des Spottens. Zwar gibt es immer noch die Möglichkeit gegnerische Soldaten auszumachen – hier besonders eben durch den Aufklärer-Klasse (Fernglas, Leuchtpistole) – aber letztlich kann jeder Spieler nur noch einen Marker setzen und somit aufzeigen wo eventuell Feinde sind. Ein ständiges markieren, egal ob im Gebüsch, hinter Bäumen versteckt oder sonst wo, fällt weg, sodass gar ein Verstecken möglich ist. Überhaupt ist technisch Battlefield V auf einem sehr hohen Niveau, was sich auch bei den Fahrzeugen wiederspiegelt. So sind die Panzer schneller, bewegen sich nachvollziehbarer, unterscheiden sich auch je nach Art (der Tigerpanzer ist beispielsweise besonders Träge) und haben zudem gut durchdachte Schadenszonen. Wer einen Panzer bewegungsunfähig machen möchte, hat jetzt endlich die Möglichkeit dazu. Das Fliegen mit Maus und Tastatur ist aber weiterhin ein kleiner Alptraum. Hier sollten Spieler auf jeden Fall auf ein Gamepad oder viel Übung zurückgreifen.

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Teamwork ist indes wohl die größte Stärke von Battlefield V: Wer sich ständig als einsamer Wolf durch die verschiedenen Modi und Karten kämpft, wird lange nicht so ein tolles Spielgefühl haben wie mit einem Squad. So ist es beispielsweise für ein Squad, auch unabhängig vom Sanitäter, möglich alle Spieler im eigenen Squad wiederzubeleben. Dieses dauert zwar länger, ist aber eben möglich und befördert damit massiv den Zusammenhalt und das gemeinsame Spielgefühl. Ein auseinanderdriften der jeweiligen Spieler führt meist unweigerlich zur Niederlage. Nur durch ein ausgeglichenes und zuzuhaltendes Squad, wird ein Rusher sowie Halten möglich sein. Punkte bringt diese Spielweise natürlich auch und wenn ein Trupp einen gewissen Punkt erobert hat, kann er ihn schließlich auch gut gemeinsam halten. Denn durch das neue Verteidigungssystem, in dem man Sandsackbarrikaden, Panzersperren, Stacheldraht oder sogar Waffen aufstellt, ist ein schnelles eingraben an wichtigen Punkten möglich. Hier wird jedes Squad auf jeden Fall einen Supporter benötigen. Waffenkiste gleichsam Sandsäcken und schon kann es weitergehen.

Die Maps – von denen es aktuell im Spiel 8 gibt und die durch die kostenlose Ersatz-Saisons für das Premium Model erweitert wird (sowie auch Waffen und neue Spielmodi) – sind die wahre Königsklasse von Battlefield V geworden. Egal ob Norwegen, Frankreich oder auch das actionreiche Rotterdam: Die Karten mögen zwar insgesamt als Schauplatz recht unbekannt sein, bieten dafür aber eine grafische Imposanz und Intensivität, wie sie so schon lange bzw. nur sehr selten in den letzten Jahren in Battlefield zu sehen oder zu spielen war. So sind diese nicht nur durchdacht und abwechslungsreich, sondern auch sehr gut ausbalanciert, sodass stundenlanger Spielspaß garantiert ist. Wer auf schnelle Infanteriegefechte steht oder auf lange und ausufernde Panzerschlachten oder gerne beides miteinander misch: Für jeden gibt es beim Launch etwas zu finden. Zudem sind die Karten wunderschön und Detailreich und bieten auch eine Zerstörungswut, die am Ende eines Matches unübersehbar wird. Wenn dann Flugzeuge am Himmel sich Dogfights liefern, Panzer ins Gefecht rollen und der Spieler selbst von Schusswechsel zu Schusswechsel hastet – perfekt untermalt mit der wunderbaren Soundkulisse – dann ist die Multiplayer-Krone für das Jahr 2018 schnell verteilt.

Fazit

Battlefield V ist ohne Zweifel eines der besten Battlefield Teile der letzten Jahre geworden und kann auch dieses Jahr klar den Thron in Sachen Third-Person-Multiplayer-Shooter für sich beanspruchen. Nicht nur technisch ist das neue Spiel von Dice eine wahre Freude, auch die neuen Spielmechaniken greifen perfekt ineinander, sodass das Spielgefühl intensiv und motivierend bleibt. Besonders das neue Squad-Spiel überzeugt dabei: Wer im Team agiert bekommt neben der grafisch imposanten Inszenierung zudem ein fantastisches wie spaßiges Spiel spendiert, welches nun nach und nach sogar noch erweitert wird. Wir freuen uns auf jeden Fall drauf.

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