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Videospiel "Amnesia: Rebirth" im Test

siBBe

Von siBBe in Videospiel "Amnesia: Rebirth" im Test

Videospiel "Amnesia: Rebirth" im Test Bildnachweis: © Frictional Games

Story

In "Amnesia: Rebirth" schlüpft man in die Rolle von Tasi Trianon, die nach einem Flugzeugabsturz tief in der Wüste Algeriens aufwacht. Einige Tage sind vergangen. Was ist in der Zwischenzeit passiert? Wo sind all die anderen aus ihrer Expeditionsgruppe? Nun gilt es, ihre Reise zurückzuverfolgen und die Scherben ihrer kaputten Vergangenheit zusammenzufügen. Das ist die einzige Möglichkeit, den gnadenlosen Schrecken zu überleben, der sie zu verschlingen droht.

Kritik

Frictional Games lehrte uns schon mehrmals das Fürchten. Vor allem Amnesia: The Dark Descent (2010) und SOMA (2015) dürften Horrorfreunden aus dem Portfolio des schwedischen Entwicklers ein Begriff sein. Pünktlich zur Halloween-Season erscheint mit Amnesia: Rebirth ihr neuestes Game für PC und PS4 und damit nach A Machine for Pigs (2013) der dritte Titel der Amnesia-Reihe. Erzählt wird dabei eine neue Geschichte, die man auch als Neueinsteiger versteht.

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Rebirth beginnt recht stimmungsvoll: Nach einem Flugzeugabsturz inmitten der algerischen Wüste erwachen wir als einzige Person in einem Flugzeugwrack. Von allen anderen Passagieren fehlt jede Spur. In First Person-Perspektive wandern wir in sengender Hitze über den Sand und gelangen schließlich in einer Höhle, die Schutz vor den hohen Temperaturen verspricht und Spuren der vermissten Besatzung aufweist. Was in den letzten Stunden und Tagen passiert ist, wo die anderen sind und welche Rolle wir in diesem Mysterium spielen, erfahren wir häppchenweise im Laufe der nächsten Stunden. Das Bild fügt sich vor allem über Briefe und Notizen zusammen, die wir überall verstreut finden können, was ein wenig Eigeninitiative und Geduld des Spielers erfordert, sich damit auch wirklich auseinandersetzen zu wollen. Ansonsten ereilen uns regelmäßig Flashbacks, die die Handlung vertiefen. 

Während wir immer tiefer in das dunkle, enge Höhlensystem hinabsteigen, wird schnell klar, dass hier etwas nicht stimmt. Und auch, dass wir nicht allein sind. Die gelungene Soundkulisse verkündet Unheil und treibt die Spannung zunächst gelungen in die Höhe, in der klaustrophobischen Finsternis lässt sich schön mit der Angst des Spielers spielen. 
Allerdings steht sich Amnesia: Rebirth damit auch selbst immer wieder im Weg, da es tatsächlich so finster wird, dass man oftmals kaum noch etwas erkennt und schnell die Orientierung verliert. Abhilfe sollen verfügbare Lichtquellen schaffen, doch ihr Einsatz fällt völlig absurd aus: Streichhölzer, wovon wir unlogischerweise nur zehn Stück auf einmal tragen dürfen, erlöschen bereits nach wenigen Sekunden, selbst eine vollaufgeladene Öllampe hält nur minimal länger. Daher ist man gezwungen, äußerst ressourcenschonend vorzugehen und möglichst schnell feste Lichtquellen wie Kerzen oder Fackeln (die wir unverständlicherweise auch nicht mitnehmen dürfen) anzuzünden, um nicht in völliger Dunkelheit zu enden. Denn sonst erleidet unsere Protagonistin augenblicklich eine Panikattacke, was das Ganze umso nervauftreibender macht.

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Grob zusammengefasst tun wir genau drei Dinge in Amnesia: Rebirth: Wir erkunden die Umgebung, lösen diverse Rätsel und versuchen Gegnern zu entkommen. Das Erkunden scheitert gelegentlich an den zuvor erwähnten Mechaniken, fällt sonst aber aufgrund der interessanten Schauplätze recht stimmungsvoll aus. Unterwegs sind wir nicht nur in Höhlen, sondern auch an der Oberfläche in verlassenen Beduinenstädten oder in absonderlichen Parallelwelten. Dadurch weicht Amnesia: Rebirth teilweise seinem Horrorpfad und fühlt sich wie ein Adventure an, was auch an den gut eingeflochtenen Physikrätsel liegt, die wir zwischendurch lösen müssen. Treffen wir schließlich auf Gegner, gilt es unentdeckt zu bleiben. Das macht aus diversen Gründen aber nur bedingt Spaß: Die meisten Zusammentreffen mit den Ghoulen und Monstern sind gescriptet und aus spielmechanischer Sicht nach kurzer Zeit schnell durchschaut, das nimmt ihnen an Brisanz. Darüber hinaus geben uns die eingeschränkten Schleichmechaniken nicht viel Spielraum: Verstecken wir uns im Dunkeln, werden wir zwar schwerer gesehen, erleiden aber direkt die nächste Panikattacke. Dass unsere Heldin Tarsi dabei laut aufstöhnt und stetig jammert, raubt solchen Momenten Immersion. Werden wir entdeckt, bleibt uns nur die Flucht, die aber schnell in die Hose geht, da wir uns nicht wehren können. Immerhin sind die Checkpoints fair verteilt, beim Scheitern setzt uns das Spiel sogar auch schon mal nach vorn und erspart uns manch Wiederholung.

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Die Story fällt insgesamt ordentlich aus, folgt zwar manch bekannten Mustern, profitiert aber vom frischen orientalischen Schauplatz mitsamt seiner Mythen und Historie. Dass Tarsi schwanger ist, ist aus erzählerischer Sicht durchaus wichtig und spannend, wird aber spielerisch sehr unattraktiv umgesetzt. Im späteren Verlauf des Spiels setzen nämlich vermehrt Wehen ein, was uns jedes Mal dazu zwingt, innezuhalten, den Bauch zu streicheln und mit dem Säugling zu sprechen. Das passiert später in einer recht hohen Häufigkeit, sodass der eigentliche Spielfluss arg beeinträchtigt wird. Haben wir nach etwa 10 Stunden aber das Finale erreicht, wartet eines von drei möglichen Enden auf uns. Da sich dieses auf den letzten Metern erst entscheidet, ist ein erneutes Durchspielen nicht nötig, das letzte Savegame sollte locker ausreichen um alles einmal gesehen zu haben.


Fazit

Mit dichter Atmosphäre an faszinierenden Schauplätzen weiß "Amnesia: Rebirth" effektiv zu packen. Manch spielerischen Stolperstein wird man während des Horror-Abenteuers aber leider in Kauf nehmen müssen. Kein Volltreffer, aber ein ordentlicher Titel, den Genrefans im Blick behalten dürfen.

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