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"Unglaubliche Geschichten": Eine abwechslungsreiche Zeitreise zurück in die 80er-Jahre

DingDong

Von DingDong in "Unglaubliche Geschichten": Eine abwechslungsreiche Zeitreise zurück in die 80er-Jahre

"Unglaubliche Geschichten": Eine abwechslungsreiche Zeitreise zurück in die 80er-Jahre Bildnachweis: © Turbine Medien GmbH

Inhalt & Kritik

Unglaubliche Geschichten, so lautet der Titel einer Anthologie-Serie, welche unter anderem die Genre Science-Fiction sowie Fantasy bedient. Der englische Originaltitel Amazing Stories wurde dabei einem amerikanischen Science-Fiction-Magazin entliehen, dessen erste Ausgabe bereits 1926 veröffentlicht wurde. Die Serie selbst lief von 1985 bis 1987 auf dem Sender NBC und wurde nach nur zwei Staffeln, aufgrund eines eher durchschnittlichen Abschneidens, abgesetzt. Ungeachtet dessen konnte die Serie nebst einigen Nominierungen, mehrere Primetime Emmy Awards einheimsen.

Unglaubliche Geschichten
wurde von keinem geringen als Steven Spielberg höchstpersönlich erschaffen. Jenem Visionär, der uns FilmliebhaberInnen in der Vergangenheit solch grandiose und unvergessliche Werke wie Jurassic Park, Jaws, E.T. - Der Außerirdische oder die Indiana Jones-Reihe beschert hat. Aber nicht nur er selbst nimmt vereinzelt auf dem Regiestuhl Platz. Mit von der Partie sind (neben Spielberg selbst) u. a. Martin Scorsese, Joe Dante, Robert Zemeckis und Tobe Hooper. Namen, welche FilmkennerInnen aufhorchen lassen. Aber auch einige Personen, die man eher vor der Kamera stehend kennt, wie Danny DeVito, Burt Reynolds oder Clint Eastwood führten bei einzelnen Folgen Regie.  Doch nicht nur hinter der Kamera geht es namhaft zu, auch vor der Kamera entdeckt man den ein oder anderen Filmstar und so bekommt man im Verlauf der knapp 50 Folgen unter anderem Kevin Costner, Charlie Sheen, Harvey Keitel, David Carradine oder auch Mark Hamill zu Gesicht. Die Geschichten stammen derweil aus den Federn von Autoren wie Richard Matheson, welcher den Roman I am Legend verfasste oder Brad Bird welcher sich später für das Drehbuch zu Ratatouille verantwortlich zeigte und natürlich auch von Steven Spielberg selbst.

Da es sich bei Unglaubliche Geschichten wie eingangs erwähnt um eine Anthologie-Serie handelt, bauen die einzelnen Folgen nicht aufeinander auf. Abgesehen von zwei Doppelfolgen steht jede Folge für sich selbst und erzählt eine eigenständige (Kurz-)Geschichte. Dies kennt man unter Umständen von Rod Serlings im Jahre 1959 gestarteten Serie The Twilight Zone oder von den Geschichten aus der Gruft aus dem Jahr 1989. Anders als bei den beiden genannten Serien gibt es bei dieser Serie allerdings keinen Rod Serling und auch keinen „Cryptkeeper“, welche die einzelnen Geschichten vorab einführen und zum Ende hin abmoderieren. Jede Folge beginnt mit einem zum Großteil computeranimierten Intro, welches nicht ganz so gut gealtert ist und aus heutiger Sicht unfreiwillig komisch anmutet. Dabei huschen unter anderem aus dem Rechner stammende Ritterrüstungen, Raumschiffe und Spielkarten über den heimischen Bildschirm. Unterlegt wurde es mit einem Thema, welches so auch in einem Indiana Jones-Film hätte Verwendung finden können. Aufgrund der geringen Laufzeit von gerade einmal rund 20 Minuten (exkl. Abspann) nehmen die inhaltlich einzelnen Episoden eigentlich immer zügig Fahrt auf. Inhaltlich wird dem Zuschauer ein ungemein abwechslungsreiches Potpourri an verschiedensten Themen geboten, was ganz klar die große Stärke von Unglaubliche Geschichten darstellt.

So erzählt uns die Serie über ihre beiden Staffeln hinweg u. a. von Geisterzügen, magnetischen Schülern, Zeitreise, kuriosen Pflanzen, Körpertausch, mysteriösen Ringen, aber auch vom Umgang mit der Trauer um verstorbene, geliebte Menschen. Viele der Episoden sind tonal eher heiter und in manchen Fällen gar klamaukig angelegt (z. B. die Mumie, der Meteor, die falsche Formel), andere wiederum sind traurig, ernst, tragisch und/oder gefühlvoll angelegt und schaffen es, trotz der geringen Laufzeit emotional zu berühren (z. B. Großvaters schönster Tag, der Geisterzug, der Geist lebt weiter). Einige der vermeintlich lustigeren Folgen wollen jedoch nicht so recht zünden und bleiben erzählerisch deutlich hinter den tonal ernsteren Episoden zurück. Und obgleich die Serie mancherorts mit dem Horrorgenre in Verbindung gebracht wird, empfiehlt es sich, die eigenen Erwartungen dahingehend niedrig zu halten. Denn gruselige Folgen sind eher rar gesät und selbst dann hält sich das Grauen, gemessen an heutigen Sehgewohnheiten, noch sehr stark in Grenzen (z. B. der ungeliebte Lehrer, das Phantom im Spiegel). Eine Ausnahme bildet dahingehend die Folge "Der Flugzeugabsturz", deren Aufnahmen innerhalb eines Flughafens fast schon einem surrealen Fiebertraum gleichkommen und akustisch perfekt untermalt sind.

Inszenatorisch sind die einzelnen Folgen zumeist mindestens solide und das Set-Design weiß definitiv zu gefallen. Aufwendigere Effekte kommen zwar nicht allzu häufig vor, die präsentierten Effekte an sich sind jedoch so weit ganz gut gemacht und aus heutiger Sicht charmant bis wirklich gelungen. Und schließlich darf man auch nicht vergessen, dass man es hier mit einer Fernsehserie aus den 80ern zu tun hat. Rein optisch fühlt man sich angenehm in die soeben genannte Zeit zurückversetzt und somit taugt die Serie hervorragend für eine Zeitreise in die Vergangenheit bzw. Kindheit.

Die Drehbücher sind, was bei so vielen verschiedenen Autoren allerdings kein Wunder ist, von schwankender Qualität. Dennoch präsentieren sich die meisten Episoden kurzweilig, wobei es hier und da etwas störend wirkt, dass der Abspann (insbesondere in der ersten Staffel) etwas arg abrupt einsetzt und vereinzelte Episoden hinten raus doch etwas gehetzt wirken. Hier und da würde man als ZuschauerIn doch ganz gerne noch einen kleinen Augenblick verweilen, bevor die Credits mit der immergleichen und dadurch tonal oft unpassenden Melodie einsetzt. In Staffel 2 hat man sich dieses Mankos jedoch entledigt und die Folgen fühlen sich insgesamt runder an. Ob man sich im Nachhinein allerdings noch lange an das Gezeigte erinnern wird, ist fraglich. Dafür ist das Dargebotene letztlich doch etwas zu unspektakulär, zu brav und es mangelt an erinnerungswürdigen Szenen. Das beteiligte DarstellerInnen-Ensemble macht seine Sache allerdings durch die Bank weg gut und so ziemlich jeder von ihnen wirkt spielfreudig, motiviert und durchaus passend besetzt. Auch die deutsche Synchronisation darf als äußerst gelungen bezeichnet werden. Abschließend seien an dieser Stelle als Anspieltipps klar die Folgen Der Flugzeugabsturz; Großvaters schönster Tag; Lucy, die Wunderpflanze; Der Geisterzug; Der Geist lebt weiter; Liebemachers Puppen, Die magischen Karten; Versteckte Kamera sowie Die Mumie genannt.


Fazit zur Serie

"Unglaubliche Geschichten" bietet über zwei Staffeln hinweg ein hohes Maß an Abwechslung. Sonderlich kontrovers, zynisch oder bissig gibt sich die Serie dabei allerdings nicht. Unterhaltsam sind die beiden Staffeln dennoch und so bietet "Unglaubliche Geschichten" (aus heutiger Sicht) in erster Linie eine seicht berieselnde Zeitreise in ein vergangenes Jahrzehnt, die sich beispielsweise perfekt zum Herunterkommen nach einem stressigen Arbeitstag empfiehlt.

Image title


Technische Daten der BD-Box
Image titleNachdem das Label Turbine Medien GmbH bereits im Jahr 2017 die beiden Staffeln der Serie separat verkaufte, wurde nun eine Komplettbox mit sämtlichen Episoden nachgeschoben. Die zwei Blu Ray Discs, auf welche sich die insgesamt 47 Folgen verteilen, lagern in einem durchsichtigen Keepcase mit schlichtem Cover und ablösbarem FSK 16-Aufkleber. Auf der Innenseite wurde eine Episodenübersicht inkl. des Ausstrahlungsdatums der einzelnen Folgen abgedruckt.
Die beiden Staffeln liegen nicht in HD-Qualität (1080p) vor, sondern in SD-Qualität. Damit es diesbezüglich zu keinen Missverständnissen kommt, prangt in großen Lettern „SD on Blu-Ray“ sowohl auf dem Front- und Backcover, als auch auf dem Spine. Diese Transparenz ist sehr löblich und wurde seitens des Labels bereits bei vergangenen Veröffentlichungen wie beispielsweise der Serie „Die Camper“ praktiziert. Das Bildformat der Serie beträgt 4:3 und entspricht damit dem damals gängigen Fernsehformat. Dies bedeutet, dass auf heutigen Fernsehern links und rechts schwarze Balken angezeigt werden. Was den Ton angeht, so stehen eine deutsche (Dolby Digital 2.0 Stereo) sowie eine englische (Dolby Digital 5.1) Tonspur zur Auswahl. Untertitel gibt es keine und auch Extras sind, abgesehen von einigen entfernten sowie erweiterten Szenen, nicht vorhanden.


Persönliche Einschätzung
Visuell darf man keine hochauflösenden Wunder erwarten, aber gemessen daran, dass es sich um eine Fernsehproduktion aus der 80er-Jahren handelt, geht das Bild durchaus in Ordnung. Die Schärfe bewegt sich auf einem ordentlichen Niveau und die Farben wirken relativ natürlich. Dabei hat die Serie diesen "typischen TV-Look" älterer Fernsehproduktionen, dem es etwas an Plastizität bzw. Tiefenwirkung fehlt (wie z. B. Eine schrecklich nette Familie, Golden Girls etc.). Auch akustisch sind die 47 Episoden zufriedenstellend und die Dialoge sind klar und gut verständlich.*


Fazit zur Disc
Die Komplettbox zu „Unglaubliche Geschichten“ ist eine Veröffentlichung für Puristen, denen es in erster Linie um das Werk geht und die froh darüber sind, diesen charmanten „Ausflug in die Vergangenheit“ in durchaus ordentlicher Qualität platzsparend ins heimische Filmregal stellen zu können.

 *Getestet auf einem 55“ Sony Bravia XF 9005 und zugespielt von einem Sony UBP-X700

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