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"Undone" - Staffel 1 - Kritik

siBBe

Von siBBe in "Undone" - Staffel 1 - Kritik

"Undone" - Staffel 1 - Kritik Bildnachweis: © Amazon

Story

Nach einem beinahe tödlichen Autounfall bemerkt Alma ihr neues Verhältnis zu Zeit. Sie entwickelt diese neue Fähigkeit weiter, um die Wahrheit über den Tod ihres Vaters zu erfahren.

Kritik

Mit Undone führt Amazon Prime seit Kurzem eine Animationsserie im Programm, die sich klar an ein erwachsenes Publikum richtet. Nicht etwa aufgrund eines hohen Gewaltgrades, sondern weil die Serie mit ihren psychischen und ethischen Themen auch einen gewissen Anspruch verfolgt. Verantwortlich zeigen sich hierfür Raphael Bob-Waksberg und Kate Purdy, die seit Jahren als Produzenten und Schreiber an BoJack Horseman tätig sind. In den acht Folgen der ersten Staffel ihrer neuen Serie werden die Grenzen von Raum und Zeit gesprengt, Undone ist ein aufregender Mix aus Drama, Sci-Fi und Thriller. 

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Das Augenscheinlichste zuerst: Undone präsentiert sich in einem schicken Animations-Look, der beispielsweise auch in A Scanner Darkly zum Einsatz kam. Gedreht wurde zunächst mit echten Darstellern, im Anschluss wurde das Bildmaterial dann Frame für Frame übersetzt, was sich Rotoskopie nennt. Das ermöglicht gleich zwei entscheidende Vorteile, die Undone bestens zu nutzen weiß: Zum einen machen die Darsteller das Geschehen lebendig, Emotionen lassen sich dadurch viel glaubhafter darstellen, als es einem reinen Trickfilm wahrscheinlich möglich wäre. Zum anderen sind visuelle Spielereien viel einfacher umzusetzen, als es einem Realfilm ohne großem Budget möglich wäre. Daher stellt das einen cleveren Mittelweg dar. 

Was Undone visuell auftischt, ist schlichtweg atemberaubend. Sobald Protagonistin Alma die Realität entgleitet, sie durch Raum und Zeit reist und sich mehrere Paralellebenen wild miteinander vermischen, ist diese kreative Wundertüte ein Hochgenuss für den Zuschauer. Doch was ist Realität eigentlich? Ist Alma womöglich die Einzige, die klar sieht? Leben wir in einer Scheinwelt (Matrix lässt grüßen)? Oder ist ihr fragiler Verstand, der den Verlust ihres Vaters nie verarbeiten konnte und nie einen Platz im Leben fand, nun völlig zusammengebrochen? Undone bietet mehrere spannende Interpretationsansätze und lässt den Zuschauer bis zum Ende miträtseln. 

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Undone ist hervorragend besetzt, vor allem mit Hauptdarstellerin Rosa Salazar (Alita: Battle Angel) leistete man sich einen wahren Glücksgriff. Sie blüht in ihrer vielschichtigen Rolle regelrecht auf, verleiht ihr viel Charme und hat das Mitgefühl des Zuschauers auf ihrer Seite, indem ihr Leid stets greifbar bleibt. Bob Odenkirk (Better Call Saul) agiert da als geisterhafte Erscheinung des verstorbenen Vaters etwas passiver, ist aber gewohnt souverän unterwegs. Indem das Drehbuch allen Beteiligten auch gut geschriebene Dialoge auf den Weg gibt, die zudem mit reichlich Witz versehen sind, wird der positive Eindruck nur umso mehr abgerundet. 

Fazit

"Undone" ist nicht nur auf visueller Ebene wunderschön und kreativ ausgefallen, sondern schafft es auch sich mit seiner berührenden Geschichte, den liebenswerten Charakteren und mit gut platziertem Humor in unser Herz zu spielen. Eine echte Serienüberraschung!

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