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"Shooter" - Staffel 1 - Kritik

OnealRedux

Von OnealRedux in "Shooter" - Staffel 1 - Kritik

"Shooter" - Staffel 1 - Kritik Bildnachweis: © Paramount

Im Bereich der reinen Action werden aktuell Serien – und dies im goldenen Zeitalter selbiger – noch immer etwas stiefmütterlich behandelt. Mit hervorragenden Formaten wie Banshee oder auch Strike Back wurde dabei eigentlich schon eindrucksvoll bewiesen, dass auch harte wie schnörkellose Action in Reinform funktionieren kann. Brutal, kraftvoll und vor allem explosiv muss es eben sein. Taken, Lethal Weapon (wenn auch sehr ironisch) oder auch Six gehen nun in genau diese Nische, können aber nie gänzlich überzeugen. Das gleiche gilt auch für die Serien-Adaption Shooter, basierend auf dem gleichnamigen Antoine Fuqua Actioner aus dem Jahre 2007 mit Mark Wahlberg in der Hauptrolle sowie dem Roman Im Fadenkreuz der Angst (1993) von Stephen Hunter. Die Prämisse bleibt unterdessen bei der Umsetzung von John Hlavin die gleiche, nur die Marschrichtung ist eine etwas andere. Denn Shooter kann sich natürlich viel mehr Zeit nehmen den Roman auf Zelluloid zu bannen. Allerdings liegt hier genau eines der größten Probleme: Denn eine gewisse Eigenheit ist sogar gut und kann gerade Fans überzeugen, doch Shooter verpasst es, der Figur von Bob Lee Swagger seinen eigenen Stempel aufzudrücken. Was bleibt ist zumindest eine solide Action-Serie mit kurzweiligen Unterhaltungsfaktor, der ganz klar Genre-Fans anspricht. Seit dem 15.06.2017 ist nun dank Paramount die erste Staffel auf DVD im Handel erhältlich – wir haben einen Blick riskiert.

Story

"Ich habe den Präsidenten nicht getötet!" Kriegsveteran und Meister-Scharfschütze Bob Lee Swagger (Ryan Phillippe) wird von seinem ehemaligen Vorgesetzten Isaac Johnson (Omar Epps) reaktiviert, ein geplantes Attentat auf den US-Präsidenten zu vereiteln. Doch der Einsatz geht katastrophal nach hinten los – und Swagger wird zum plötzlich selbst zum Gejagten. Ihm bleibt nur eine Option, seinen Namen rein zu waschen: die Jagd auf den wahren Killer.  Völlig auf sich allein gestellt muss Swagger sich selbst übertreffen, um seine Familie, sein Land und sein Leben zu schützen. Doch eines ist sicher: Unterschätze nie einen Helden.

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Kritik

Fans der Vorlage seien gleich gewarnt: Wo Stephen Hunter seiner Figur Tiefe gibt und sich vollkommen auf die Jagd- sowie Racheelemente konzentrieren kann, gibt sich Shooter etwas seichter und verliert oftmals die Vorlage aus den Augen. Nun, genügend Action gibt es zwar dennoch, aber gerade Swagger (gut und engagiert von Ryan Phillippe gespielt) bleibt zu unbeständig, als das er ein starkes Profil oder sogar eine nachvollziehbare Persönlichkeit entwickeln kann. In den 10 Folgen a 40 Minuten wird aber dennoch alles abgehandelt, was auch schon Regisseur Antoine Fuqua in seinem Actioner platzierte. Für ein ordentliches Tempo ist also gesorgt und durch die vielen Rückblenden – unter anderem in Swaggers Kriegszeit sowie auch einen Gefängnisaufenthalt – gibt es genügend Story, um den Zuschauer bei der Stange zu halten. Und dennoch: Shooter hat oftmals auch damit zu kämpfen, dass seine vielen Nebenplots und auch die Hauptgeschichte sehr konstruiert und logikfrei wirken. Gerade letzteres ist ein klares Problem, was so hätte definitiv nicht sein müssen. Denn gerade im Bereich der Serien gibt es für die Autoren genügend Zeit auch einmal etwas in die Tiefe zu gehen. Starke Sprünge sind da ein klares Manko.

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Etwas fatal ist zudem die Platzierung von Omar Epps als Bösewicht Isaac Johnson. Seine Darstellung ist deutlich zu kühl und distanziert – und sogar etwas blass – sodass eine kraftvolle Performance ausbleibt. Ryan Phillippe hingegen liefert als Bob Lee Swagger durchaus ein ansprechendes Bild ab und kann gerade in den Action-Sequenzen auftrumpfen. Gerade daher ist ein fehlender Gegenpart schwierig und nimmt Shooter einiges an Potenzial. Gleiches gilt für die Tochter Mary Swagger (Lexy Kolker) die wie ein kleiner erzählerischer Klotz wirkt. Der Rest der Darsteller und Figuren ist hingegen solide und sie fungieren gelungen als Stichwortgeber um die Geschichte voran zu treiben. Die Erzählung selbst ist natürlich getrieben von Rache und der Jagd nach Swagger. Beides sehr gut umgesetzt, obwohl erst in der zweiten Hälfte der ersten Staffel die Action ihren Höhepunkt erreicht und zwar genau dann, wenn Swagger endlich seine eigenen Regeln diktiert und in den Angriff übergeht. Dies weiß dann auch zu gefallen, sodass die Action durchaus Unterhaltung erzeugt, wenn auch manche Explosionen deutlich mit CGI aufgewertet wurden. Interessant ist hingegen die grafische Aufwertung der „Shoots“, die sichtlich Spaß machen. Hier kann die kommende zweite Staffel (die so schon bestätigt wurde) noch einmal ordentlich draufpacken.

DVD

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Shooter - Staffel 1 erscheint bei uns leider nur auf DVD – sodass Fans die HD Version höchstens online erwerben können. Dementsprechend ist das Bild etwas grobkörnig und kann nie die Details liefern, die sie vielleicht verdient hätte (gerade in Afghanistan). Der Ton – vorliegend in Deutsch (DD 5.1 Surround), Englisch (DD 5.1 Surround), Türkisch (DD 5.1 Surround), Französisch (DD 5.1 Surround) – zeigt sich dagegen technisch sehr gut, wenn auch der O-Ton den besten Raumklang erzeugt. An Extras gibt es hingegen nichts zu entdecken.

Fazit

"Shooter" liefert uns eine kurzweilige und solide Action-Performance, die zwar gemessen am aktuellen Serien-Genre ohne starke Konkurrenz steht, aber eben auch weit davon entfernt ist perfekt zu sein. Fans können dennoch einen Blick riskieren und werden von einem engagierten Ryan Phillippe überrascht, der als Bob Lee Swagger durchaus Interesse verströmt. Bleibt aber zu hoffen, dass die zweite Staffel noch einmal in Sachen Story sowie Action-Inszenierung eine Schippe drauflegt. Wenn ja, gibt es hier deutlich mehr Spaß und somit eine ansehnliche Serie zu bestaunen.

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