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Seraph of the End - Vol. 2 - Kritik

Zustel

Von Zustel in Seraph of the End - Vol. 2 - Kritik

Seraph of the End - Vol. 2 - Kritik Bildnachweis: © Universal | Seraph of the End

Kritik

Fantasy-Shounen-Anime gibt es wirklich zuhauf. Wahrscheinlich mehr, als den meisten lieb ist. Auch die Subgenre Supernatural und Vampire sind nicht gerade selten anzutreffen. Aber dennoch erfreuen sie sich weiterhin großer Beliebtheit, auch wenn man meinen mag, dass der Markt langsam übersättigt sein sollte. So bekam Seraph of the End (orig. Owari no Seraph) eine zweite Staffel, obwohl die erste Staffel höchstens als durchschnittlich bezeichnet werden konnte.

Wobei die Bezeichnung als zweite Staffel streng genommen nicht ganz richtig ist. Vielmehr handelt es sich um einen sogenannten 2-Cour-Anime, der auf zwei Seasons aufgeteilt wurde. Die ersten 12 Folgen liefen im Frühjahr im japanischen TV, während die nächsten 12 Folgen im Herbst liefen. Und diese zweite Hälfte soll hier einmal genauer betrachtet werden, da sie am 8. Dezember hierzulande auf Blu-Ray und DVD erscheinen wird.

Nach dem Ausbruch eines Virus, der alle Menschen, die älter als 13 Jahre sind, ausgerottet hat, kommen die Vampire aus den Schatten hervor und spielen sich als die Retter der Menschheit auf. Ihre wahre Absicht ist aber die Versklavung der überlebenden Kinder, um sie als Blutspender zu halten. Zwei dieser Kinder sind Yuichiro Hyakuya und Mikaela Hyakuya. Bei einem Fluchtversuch kann Yu zwar entkommen, muss aber Mika zurücklassen. Von da an trennen sich ihre Wege. Yu wird bei den Menschen aufgenommen, während Mika zu einem Vampir wird.

Hier beginnt die eigentliche Geschichte. Yu schwört Rache an den Vampiren und wird bei der Japanischen Kaiserlichen Dämonenarmee im Kampf mit dämonischen Waffen ausgebildet. Während die erste Hälfte der Serie hauptsächlich diese Ausbildung und überhaupt den Erhalt einer dämonischen Waffe (dazu muss nämlich ein Pakt mit einem Dämon eingegangen werden, der ständig die Kontrolle zu übernehmen versucht) behandelt, kommt es in der zweiten Hälfte zu deutlich mehr Action. Die Menschen leben isoliert, aber einigermaßen sicher in Tokyo. Die Armee erfährt, dass sich in Nagoya Vampire sammeln, um Tokyo anzugreifen. Angriff ist die beste Verteidigung – deswegen wird die Monddämonenkompanie, der Yu angehört nach Nagoya geschickt, um die Vampire zu bekämpfen.

Wer nicht gerade zum ersten Mal einen Fantasy-Anime sieht, wird einige Elemente wiedererkennen. Leider sind die Hauptfiguren lediglich Stereotype, die man in fast jedem Anime findet. Insbesondere Yu ist das Paradebeispiel eines Shounen-Protagonisten: hitzköpfig, nicht die hellste Kerze am Leuchter und würde alles für das Wohlergehen seiner Freunde tun. So viel sei verraten, daran ändert sich auch weiterhin nichts. Höchstens überrascht er mit noch idiotischeren Aktionen, als man ihm zutrauen würde. Seine Freunde sind ebenfalls bloß Abziehbilder typischer Animefiguren. Das ist nicht innovativ und man macht sich als Schreiber damit das Leben zu einfach – keine Frage. Aber es funktioniert. Schraubt man seine Ansprüche etwas herunter und ist dem Genre nicht gänzlich abgeneigt, macht es auch mit dieser Retorten-Truppe Spaß.

Leider hört der Spaß in einigen dramatischen Szenen nicht auf. Soldaten, die vor einem Himmelfahrtskommando locker Witze reißen, machen einfach die Stimmung kaputt. Genauso wie Figuren, die bei Zurufen wie "Jetzt" oder "Schnell" erst noch einen coolen Spruch raushauen müssen, damit der Feind Zeit hat, den Überraschungsangriff abzuwehren. Durch so etwas werden viele Szenen leider unnötig ruiniert.

Interessanter ist da die Zwei-Fronten-Thematik. Die Vampire sind böse und die Menschen die Erlöser – oder doch nicht? Die Handlung, die durch Yu und Mika über diese Grenze hinweg erzählt wird, löst das vermeintliche Bild nach und nach auf. Eine der besten Szenen der Serie zeigt genau diese auseinandergerissene Bindung zweier Menschen und das Aufeinanderprallen unterschiedlicher Wertvorstellungen.


Technische Daten

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Wie auch Vol. 1 erscheint Vol. 2 bei Universal als Blu Ray und DVD. Mit diesen beiden Volumes ist die Serie vorerst abgeschlossen. Uns lag zur Rezension lediglich die DVD-Version vor. Das Bild überzeugt da leider nicht zu 100%. Die Konturen sind z.T. stufig, was hoffentlich in der Blu Ray-Version nicht der Fall sein wird. Außerdem ist die Untertitel-Schrift sehr pixelig. Man kann zwar alles problemlos lesen, aber schön ist es nicht.

An Sprachen sind Japanisch, Deutsch, Englisch und Französisch verfügbar, Untertitel in Deutsch, Englisch, Französisch und Niederländisch.Die Extras umfassen einige Mini-Episoden, Trailer, TV-Clips und Musikvideos. Für Anime-Verhältnisse ist das leider normal, mehr wäre aber schön gewesen.


Fazit

Wer sich darauf einlässt, bekommt hier eine durchweg unterhaltsame Serie, die aber nichts Neues bietet. Wer nur gelegentlich mal einen Anime schaut, kann unbeschwert zugreifen, solange eine Affinität für das Genre besteht. Für Hardcore-Animefans ist es jedoch bloß ein weiterer Eintrag in der Liste, der keinen bleibenden Eindruck hinterlassen wird.

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