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Sebastian Bergman - Spuren des Todes II - Kritik

OnealRedux

Von OnealRedux in Sebastian Bergman - Spuren des Todes II - Kritik

Sebastian Bergman - Spuren des Todes II - Kritik Bildnachweis: Edel Germany GmbH

Dank Edel Germany GmbH ist endlich einer der wohl unausstehlichsten wie facettenreichsten Ermittler zurück:  Sebastian Bergmann. Zwar liefen seine Fälle, dieses Mal nur lose auf der Romanfigur von Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt basiert (die aber als Autoren für beide Filme fungierten), bereits 2013 im schwedischen Fernsehen, doch schafft dies der gelungenen Neo-Noir-Stimmung keinen Abbruch. Kurz nach der Ausstrahlung im Fernsehen - am 01. und 08. Mai 2016 – gibt es somit beide neuen Fälle seit dem 06.05.2016 auch im Handel als DVD erhältlich. Grund genug also, um einmal genauer hinzusehen und zu verstehen, was sich hinter dem Phänomen Sebastian Bergmann eigentlich versteckt. Und das den Zuschauer hier keine normale Krimikost erwartet, ist bereits nach den ersten Minuten klar: Bergman ist politisch inkorrekt, ein Zyniker wie er im Buche steht, raubeinig, verbittert, regelrecht fies, sexistisch und von Trauer zerbrochen. Jemand also, der genügend Dämonen dabei hat, um selber welche fassen zu können.  Eine Ausgangslage, die jede Menge Spannung verspricht.

Story

Tod in der Silbermine: Während der Besichtigung einer alten Silbermine machen Investoren einen grausigen Fund: drei tote Mädchen, halb verwest, auf farbigen Sofakissen – eine friedlich, absurd anmutende Tee-Runde. Die Polizei in Ludvika vermutet einen kollektiven Selbstmord. Doch ein Besuch in der Mine reicht Sebastian aus um nachzuweisen, dass die Mädchen eindeutig einem Verbrechen zum Opfer gefallen sind. Recherchen führen ins Umfeld eines Rockfestivals und zu einer Telefonhotline – bis Sebastian überraschend seinem Alter Ego begegnet...

Tod im Kloster: In einer Baugrube in Skane wird eine Leiche entdeckt. Auf dem Gelände rund um den Tatort befindet sich ein Kloster, das spezielle Resozialisierungs-Seminare für ehemalige Straftäter anbietet. Als es zur Konfrontation mit den Nonnen kommt, wird der Fall immer mysteriöser. Und dann gerät Sebastian in Lebensgefahr…

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„Ich habe kein Gewissen…“

Somit ist auch die Hauptzutat von Sebastian Bergman - Spuren des Todes II schnell erkennbar: Hauptdarsteller Rolf Lassgård (bekannt unter anderem aus Wallander oder auch Tod eines Pilgers). Kein anderer vermag so ambivalent und mit einer solchen Inbrunst die Figur des Sebastian Bergmann zu verkörpern. Wahrlich eine Meisterleistung die hier abgeleistet wird und somit den Zuschauer auf eine finstere Reise mitnimmt. Bergman ist ein vollkommen unangepasster Mensch, der verbittert aber dennoch geistreich seinen Fällen nachgeht. Und davon gibt es dieses Mal erneut zwei sehr spannende zu bestaunen. Wo im ersten Fall in einer Silbermine die Leichen von drei jungen Frauen gefunden werden, gibt es im zweiten ein Kloster und eine verstörende Reise in eine schreckliche Vergangenheit. Überhaupt sind abermals die Fälle düster, melancholisch und eben dadurch mit einer fiebrigen Spannung und Noir-Stimmung untermalt. Hinzukommt, dass sich bis zum Finale die Geschichte teils um 180 Grad dreht. Wendungen und Überraschung sind vorprogrammiert. Dies weiß zu gefallen, vor allem wenn dann noch die Optik so gelungen eingefangen wird wie hier. Die deutsch-schwedische Koproduktion kann also noch einmal zeigen, wie Krimi auch aussehen kann. Nämlich düster und mit vielen Schatten unterlegt. Natürlich bleiben auch hier kleine Längen oder typische Klischees nicht aus (und auch der Rest des Casts ist gegenüber Rolf Lassgård nur solide), doch insgesamt liefern uns die beiden Autoren Michael Hjorth & Hans Rosenfeldt abermals intensive Genre-Kost, die im Gedächtnis bleibt und eigentlich nach mehr verlangt.

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Fazit

Sebastian Bergman, fantastisch von Rolf Lassgård gespielt, ist wohl einer der ungewöhnlichsten wie faszinierendsten Ermittler aller Zeiten. Seine zynische, verbitterte und ruppige Art weiß zu gefallen und liefert Krimikost, die weit über der Masse steht. Der Rest ist zwar eher Routine, liefert aber dennoch zwei neue spannende wie vielfältige Fälle, die begeistern. Für Fans von unangepasster Genrekost uneingeschränkt zu empfehlen.

DVD

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Gemessen an den technischen Möglichkeiten, liefert uns das Bild einen klaren wie farbintensiven Eindruck und daher eine gute Stimmung. Und auch der Ton, vorliegend auf Deutsch und Schwedisch, jeweils Dolby digital 5.1, kann sich hören lassen. Viel interessanter wären allerdings ein paar Extras gewesen, die sich hier aber nur auf ein 18 Minütiges Interview mit Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt beschränken. Dies lässt sich zwar angenehm und informativ sehen, es wäre aber eindeutig mehr möglich gewesen. Schade. Fans können aber bedenkenlos zugreifen und sich die Box ins Regal stellen.

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