Bildnachweis: © Universal | Szene aus "Phantom Thread"

Moviebreaks Monatsrückblick: Februar

von Levin Günther

1. Highlights aus den Kinosälen:

Der seidene Faden - Es sind hier vor allem die Figuren, die unter der unterkühlt wirkenden Oberfläche in kurzen, emotional unheimlich packenden Szenen mitreißen dürfen. Ob Woodcock, der seine tote Mutter herbei halluziniert oder Alma, die ihren narzisstischen Gatten bei einer gut gemeinten Überraschung mit dessen empathischen Problemen konfrontiert. Der seidene Faden fühlt sich wunderbar persönlich an und lebt von einer packenden Intimität. Wunderbar inszeniert und gespielt ist er nebenbei auch noch.

The Shape of Water - Del Toro ist nach Crimson Peak wieder in der Spur und bringt eine Liebeserklärung an das Fantastische auf die Leinwand. Hier tropft das Herzblut aus jeder der wunderbar inszenierten Szenen. Dass der Film sich ab und zu ein wenig zu sehr in seinem Kitsch verliert und sich inhaltlich nicht immer ganz nachvollziehbar präsentiert, sind kleine Makel eines sonst fantastischen Filmerlebnisses.

Black Panther - Auf der einen Seite in den Himmel gelobt, auf der anderen für seine Austauschbarkeit gescholten. Ich bin auf jeden Fall mit sehr gedämpften Erwartungen ins Kino und wurde positiv überrascht. Überragen ist Black Panther nicht, dazu ist er wirklich viel zu formelhaft, dafür präsentiert uns Regisseur Ryan Coogler aber eine der coolsten Inszenierungen des MCU, die einen ganz eigenen, sehr einnehmenden Rhythmus evoziert, der zum Mitwippen einläd. Sehr unterhaltsam und in seinem Universum durchaus politisch engagiert.

The Disaster Artist - Ich war schon enttäuscht, dass die sympathische Truppe um James Franco hier nicht "mehr" als einen spaßigen Fanfilm abgeliefert haben. Äußerst unterhaltsam ist das Endprodukt aber trotzdem geworden.

Maze Runner 3 - Überraschung. Zwar macht Die Auserwählten in der Todeszone narrativ immer noch so einiges falsch, dafür überzeugt der Film mit wirklich fulminanten Actionszenen. Von Wes Ball will ich in Zukunft bitte mehr sehen.

2. Flops aus den Kinosälen:

Flops gab's diesen Monat eher im Heimkino. Ein Zeichen dafür, dass sich der Gang ins Kino immer noch lohnt.

3. Highlights im Heimkino:

Nope.

4. Flops im Heimkino:

Mute - Mensch, Duncan, was ist nur los mit dir? Nach dem grandiosen Moon ging's eigentlich nur noch bergab. Der Tiefpunkt ist nun mit dem zwar hübsch inszenierten, aber inhaltlich unheimlich verworrenen und ziellosen Mute erreicht, eine qualvolle Tour de Force, bei der man um jeder Ecke auf eine erlösende, tolle Szene hofft, die aber niemals kommt.

The Cloverfield Paradox - Nette Ausgangslage und einige spaßige Momente hat er ja, der neue "Cloverfield (hust hust)"-Film. Schade nur, dass der Rest weder rund noch wirklich fertig wirkt und verdammt unbefriedigend entlässt. Netflix muss aupassen, dass ihren Großproduktionen nicht bald das Label "dumped on Netflix" verpasst wird.

5. Alles über Serien:

Keine Serien für Thomas im Februar.

6. Für den März plane ich:

Mehr für meine Masterarbeit tun.

7. Filmschaffende(r) des Monats:

Martin McDonagh - weil warum nicht.

8. Mein Monat hat mich irgendwie an diesen Film erinnert:

Antarctica - Gefangen im Eis

D0mas

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