Wenn der privilegienverblendete Protagonist in einer frühen Szene eine Wand einreißt, steht das nicht nur exemplarisch für seinen biografischen Umbruch, sondern die plumpe Symbolik Valérie Donzellis elitaristischer Romanverfilmung. Deren Kameraführung imitiert vergeblich die sozialrealistischen Stilismen der formativen Werke Mike Leighs und Ken Loachs. Das melodramatische Ästhetisieren prekärer Arbeitsbedingungen unterstreicht nur die dramaturgische Distanz zu einer Lebensrealität, von der materiell und sozial gesicherten Elendsexkursion des Hauptcharakters unendlich weit entfernt ist. Passables Schauspiel und handwerkliche Grundqualität können die inszenatorische Ignoranz des drögen Dramas nicht ausgleichen.