In einem filmischen Protokoll von gefasster Präzision fängt Aboozar Aminis Handkamera Kabul mit seinen visuellen und klanglichen Texturen ein. Staubige Straßen, gedrängter Verkehr und unzuverlässige Stromversorgung. Maschinengewehre, bunte Luftballons und Gebetsrufe. Intimität und Unmittelbarkeit verwischen die Grenzen zwischen Beobachter und Teilhaber. Die inszenatorische Nüchternheit lenkt den Blick auf das Wesentliche und schafft ein notwendiges Gegenbild zu dominanten Diskursen. Dessen Dringlichkeit entspringt dem ethischen Akt, den Schauplatz ohne politische Wertung für sich selbst sprechen zu lassen und die flüchtigen Momente von Nähe und Menschlichkeit zu offenbaren.