Konvulsive Choreografien und christlichen Kitsch verstrickt Mona Fastvold zu kakophonem Kostüm-Kino. Deren schnulzigen Sekten-Singsang machen repetitive Verse, fromme Lyriks und melodiöse Kaskaden zum sensorischen Härtetest. Die musikalische Monotonie Spiegeln frustrierend eindimensionale Akte, die biografisch, psychologisch und theosophisch gleichermaßen beschränkt bleibt. Amanda Seyfrieds dionysische Darbietung und ein durchgehend intensiver Cast werden zum energetischen Momentum einer puristischen Pop-Apotheose. Neben “Mother” markiert das missionarische Musical ein weiteres Hohelied auf Obskurantismus und wortwörtlich scheinheilige Selbstvergötterung. Ein in Sex, Tod und epiphanen Exzessen rotierendes Spektakel, bei dem es einen wahrhaftig schüttelt.