Historische Chronik, geisterhafte Allegorie und psychologisches Kammerspiel verzahnen sich zu einer leise verstörenden Inversion des klassischen Revolutionsepos. Deren geschichtliche Größe verwehrt Mihai Mincan bewusst zugunsten eines unscheinbaren individuellen Fokus, dessen intimer Rahmen den monumentalen politischen Umbruch nur erahnen lässt. Newcomerin Emma Ioana Mogoș eindrucksvolle Darstellung und markante Bildsprache rühren an ein kollektives Trauma, dessen Gespenster weiter umgehen. Im Wettbewerb der Orizzonti-Sektion der Biennale von Venedig 2025 uraufgeführt, setzt das spukhafte Coming-of-Age-Drama auf dichte Atmosphäre und eine narrative Verschleierung, die ebenso viel Geduld wie Konzentration erfordert.