Bildnachweis: © Universal | Szene aus " Nosferatu - Der Untote"

Mit Knoblauch, Weihwasser und Holzpflock – Fünf blutsaugerische Filmtipps

von Constantin Wieckhorst

Abseits der "Tradition": Fünf weitere, ebenfalls erwähnenswerte Filmtipps

Vampire's Kiss
Der von Nicolas Cage verkörperte Peter Loew schleppt eines Abends beim Durchstreifen von Mannhattans Nachlebens eine hübsche Frau ab. Zuhause beißt sie ihm beim Liebesspiel in den Hals. In den darauffolgenden Tagen bemerkt Peter seltsame Veränderungen an sich. Verwandelt er sich etwa in einen Vampir? Oder könnte da womöglich doch etwas anderes vor sich gehen?

Was Blut für den Vampir ist, ist Nicolas Cage für Vampire’s Kiss. Denn obwohl Cage hier, gemessen an der Gesamtzahl seiner Filmauftritte (es sind über hundert) noch relativ am Anfang seiner Karriere stand, ist es seine überdrehte Performance, die Vampire's Kiss überhaupt erst Leben einhaucht. Wer nicht unbedingt nach den klassischen Ansätzen wie Transsilvanien, altes Schloss, mysteriöser Adliger usw. sucht, könnte mit dieser durchgeknallten Horrorkomödie viel Spaß haben. Und für Cage-Fans ist das hier Gebotene sowieso Pflichtprogramm.

The Last Man on Earth
Eine Seuche hat die Menschheit nicht nur dezimiert, sondern nahezu ausgerottet. Doch die Leichenberge sind weitaus kleiner, als man es erwarten würde, denn wer sich dereinst mit dem Virus infizierte, wandelt nun des Nachts als vampirische Kreaturen umher. Doch ein Mann lebt noch. Wissenschaftler Doktor Robert Morgan ist der letzte Mensch auf Erden und als solcher versucht er zum einen zu überleben und zum anderen so vielen Monstrosität wie möglich den Garaus zumachen.

Viele von euch kennen sicherlich I am Legend mit Will Smith. Doch vermutlich wissen nicht ganz so viele, dass der Film auf einem gleichnamigen Roman aus dem Jahr 1954 basiert. Ein Roman, der bereits zuvor mehrfach verfilmt wurde. Die erste Verfilmung stammt aus dem Jahr 1964, wartet mit Vincent Price in der Hauptrolle auf und darf durchaus als eine Inspirationsquelle für moderne Zombiefilme angesehen werden. Wer es düster und trostlos mag, ist hier an der richtigen Adresse. Und für Vincent Price schalten wir alle ja ohnehin immer gerne eine, oder etwa nicht?!

Rabid
Ein neuartiges Operationsverfahren rettet der mit dem Motorrad verunglückten Rose das Leben. Allerdings kommt es in Folge des Eingriffs zu ungeahnten „Nebenwirkungen“, die nicht nur die Menschen in ihrer nahen Umgebung in Gefahr bringen, sondern das ganze Land bedrohen.

Ein Film, an den man beim Thema Vampirismus nicht unbedingt gleich denken wird, ist David Cronenbergs Rabid. Allein schon deshalb, da das Blut der Opfer nicht mit Fangzähnen, sondern auf andere Weise abgezapft wird. Ähnlich wie der oben erwähnte The Last Man on Earth ist Rabid (was übersetzt "tollwütig" bedeutet) gerade in der zweiten Hälfte näher am Zombie- als am Vampirfilm und zeigt dabei ein regelrecht pandemisches Szenario, das mit einigen sehr eindringlichen Bildern aufwartet.

Lifeforce
Im Zuge einer Weltraummission stoßen Astronauten auf ein fremdes Raumschiff, in dessen Inneren sie mit Körpern gefüllte Behälter entdecken. Natürlich werden selbige eingepackt, um sie mit zur Erde beziehungsweise nach London zu nehmen. Ein böser Fehler. 

Nicht von dieser Welt. So ist der Vampirismus in dieser von Tobe Hooper inszenierten Mischung aus Science-Fiction- und Horrorfilm. Hooper, der sich mit The Texas Chain Saw Massacre quasi unsterblich gemacht hat, lässt die Vampire hier Lebensenergie absaugen. Somit diente Lifeforce quasi (wenn man es denn augenzwinkernd so ausdrücken möchte) als indirektes Vorbild für den Energievampir Colin Robinson aus der Vampirserie What We Do in the Shadows die, zumindest in den ersten Staffeln, ebenfalls sehr zu empfehlen ist.

I Bought a Vampire Motorcycle
Als der Schrauber Noddy ein gebrauchtes Motorrad erwirbt, hat er ja keine Ahnung, was für Probleme dieser Kauf noch mit sich bringen wird. Denn das zweirädrige Fortbewegungsmittel lechzt sowohl nach Blut als auch nach Rache.

Ob diese britische Horrorkomödie aus den 90ern nun wirklich "gut" ist, darüber lässt sich mit Sicherheit streiten. Vermutlich ist I Bought a Vampire Motorcycle in erster Linie etwas für Trashfans. Aber wie oft hat man denn bitte die Gelegenheit ein vampirisches Motorrad gesehen? Auf den Spuren von John Carpenters Christine wandelnd, bietet I Bought a Vampire Motorcycle viele durchgeknallte Einfälle. Hier verwandelt sich eine ordinäre Kneipenschlägerei in einen ausgewachsenen Schwertkampf, da schwimmt eine Kackwurst mit Gesicht im Klo und andernorts sprudelt das Blut über den nassen (da regnerisches England) Asphalt. Gleichzeitig agiert so ziemliche jede Figur so, als hätte sie zu tief ins BierAle-Glas geschaut. Das Blut weckt Erinnerungen an Wandfarbe und die DarstellerInnen haben genauso zwar nicht unbedingt viel Talent, dafür aber reichlich Spaß. Eigentlich nicht gut, aber irgendwie auch nicht schlecht. Auf ‘ner (Biker)Party mit reichlich Bier Ale bestimmt der Kracher.

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