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"Kabaneri of the Iron Fortress" - The Compilation Movie 1 & 2

DingDong

Von DingDong in "Kabaneri of the Iron Fortress" - The Compilation Movie 1 & 2

"Kabaneri of the Iron Fortress" - The Compilation Movie 1 & 2 Bildnachweis: © Crunchyroll

Handlung:

Die Handlung von Kabaneri of the Iron Fortress ist in einer gleichermaßen feudalen wie steampunk-artigen Welt angesiedelt, die von lebenden Toten, den sogenannten Kabane überrannt wurde. Schauplatz ist die Insel Hinomoto. Die letzten Überlebenden verschanzen sich seit Jahren in zu Festungen ausgebauten Bahnhöfen. Da der Weg auf den Straßen zu gefährlich ist, verbinden schwer gepanzerte Züge die einzelnen Festungsstädte miteinander. Ikoma, ein Dampfschmied, der schon lange an einer durchschlagskräftigen Waffe gegen die Kabane tüftelt, lebt in Aragane, einer dieser letzten Bastionen menschlichen Daseins. Als Aragane von den Kabane überrannt wird, infiziert er sich mit dem durch Bisse übertragenen Virus, dass Menschen zu grässlichen und todbringenden Bestien werden lässt. Allerdings gelingt es ihm, das Virus davon abzuhalten, sein Gehirn zu erreichen. Er ist kein Kabane, aber auch kein Mensch. Er ist fortan: ein Kabaneri.

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Kritik:

Bei Kabaneri of the Iron Fortress handelt es sich ursprünglich um eine 12-teilige Serie, die mittlerweile zu einem Film bzw. einem zweiteiligen Film zusammengeführt wurde. Ein Vorgang, der bei Animes gar nicht mal so unüblich ist und bereits seit Jahrzehnten praktiziert wird. Beispiele für Serien, die zu Filmen zusammengeschnitten wurden, sind u. a. Madoka Magica, Code Geass oder Blue Gender. Bei Kabaneri of the Iron Fortress bilden die ersten sechs Folgen der Serie den ersten Film (Compilation Movie 1: Sich versammelndes Licht) und die restlichen Folgen den zweiten (Compilation Movie 2: Loderndes Leben). Beide Filme zusammengenommen, bringen es auf eine nach wie vor stattliche Laufzeit von knapp 3,5 Stunden. Obwohl die Handlung um gut 30 Minuten gestrafft wurde, lässt sich der Geschichte problemlos folgen. Die Recherche ergab, dass es abgesehen von den Kürzungen noch andere Veränderungen gibt. So wurden beispielsweise zum einen in manchen Szenen die Dialoge (zumindest im O-Ton) verändert, zum anderen sind kleinere Sequenzen ergänzt worden. Letzteres betrifft beispielsweise das Intro sowie das Ende des zweiten Films. Die filmische Zusammenführung als Kabaneri of the Iron Fortress - Compilation Movie 1 & 2 ist seit dem 01.09.2022 als Gesamtausgabe von Herausgeber Crunchyroll erschienen.

Industrielle Revolution meets Steampunk meets Endzeitfilm meets Zombies. So in etwa ließe sich Kabaneri of the Iron Fortress zusammenfassen. Hinter der Serie steckt das Wit Studio, das u.a. für die Erfolgsserie Attack on Titan sowie für die grandiose erste Staffel der Serie Vinland Saga verantwortlich ist. Ähnlich wie in Land of the Dead, I am Legend, Vampire Nation oder The Girl with all the Gifts, wurde die Menschheit scheinbar an den Rand des Aussterbens gebracht. Schuld daran sind die Kabane, zombieähnliche Wesen, die jedoch nur einige Charakteristika des „klassischen“ Zombies aufweisen. So schlurften sie meist umher, beißen ihre Opfer und infizieren sie auf diesem Weg mit einem Virus, dass Menschen ebenfalls in Kabane verwandelt. Gleichzeitig können Kabane allerdings auch klettern, springen, sprinten und sind unnatürlich stark. Einige führen sogar Waffen, die sie höchst effizient einzusetzen wissen. Töten kann man die Kabane durch Enthauptung oder die Vernichtung des Herzens. Letzteres ist indes nicht ganz so einfach, denn in Folge der Infektion ist ihr Herz von einer dicken schützenden Schicht umgeben, die alles andere als leicht zu durchdringen ist.

Da massive Züge eine zentrale Rolle spielen, wobei insbesondere die Handlung des ersten Films zu einem großen Teil auf bzw. in einem solchen angesiedelt ist, erinnert Kabaneri of the Iron Fortress unweigerlich an den koreanischen Film Snowpiercer von Bong Joon-Ho (Parasite), bei dem sich ein Zug ebenfalls seinen Weg durch eine unwirtlich gewordene Welt bahnt. Und tatsächlich erinnern vereinzelte Momente frappierend an Szenen aus Joon-Hos Science-Fiction-Film. Inhaltlich thematisiert Kabaneri of the Iron Fortress das (Über)Leben in einer feindselig gewordenen Welt. Die Menschen haben sich mehr oder minder mit der Situation arrangiert, dennoch ist es ein ständig geführter Kampf ums nackte Überleben. Hoffnung, Mut, Heldentum, Freundschaft, Vorurteile sowie Verrat stellen ebenfalls Kernelemente des Geschehens dar. Insbesondere der erste Teil rückt obendrein immer wieder die fürchterliche Angst der Menschen vor den Kabane und davor, dass sich jemand in den eigenen Reihen infizieren könnte in den Mittelpunkt. Kabaneri Ikoma bekommt die Auswirkungen dieser Furcht gar am eigenen Leib zu spüren.

Kabaneri of the Iron Fortress wirft seine ZuschauerInnen direkt in das Geschehen hinein. Eine ausufernde Exposition bleibt aus. Tatsächlich braucht es diese auch nicht, denn das Szenario einer von Monstern überrannten Welt dürfte den meisten (spätestens seit The Walking Dead) ohnehin bekannt sein. Relativ zügig findet Kabaneri of the Iron Fortress seine beiden HauptprotagonistInnen in Form des Dampfschieds Ikoma sowie der jungen Mumei, die es trotz geringen Alters faustdick hinter den Ohren hat. Der erste Film handelt vom Fall einer Bahnhofsfestung sowie der auf Schienen geführten Flucht hin zum Bahnhof Iwato, einem der anderen verbleibenden Bollwerke. Dabei wollen zahlreiche Kabane abgewehrt und Hindernisse aus dem Weg geräumt werden. Das Tempo der in zumeist düster gehaltenen Bildern präsentierten Handlung ist ausgesprochen hoch, wobei man in regelmäßigen Abständen durchaus blutige Actionsequenzen geboten bekommt, die gleichermaßen dramatisch wie mitreißend ausfallen. Für Leerlauf ist da kein Platz. Die wenigen Verschnaufpausen werden für die Figurenentwicklung in Form interessanter Dialoge genutzt. Allzu viel darf man zu diesem Zeitpunkt allerdings (noch) nicht erwarten. Visuell ist Kabaneri of the Iron Fortress äußerst hübsch in Szene gesetzt. Viele Details, kräftige Farben und gutes CGI. Die Animationen sind flüssig, häufiger mal wird jedoch auch mit Standbildern gearbeitet. Die musikalische Untermalung ist ebenfalls gelungen.

Zu Beginn des zweiten Teils (Compilation Movie 2: Loderndes Leben) tritt Kabaneri of the Iron Fortress erst einmal mächtig auf die Bremse. Die Umgebung wirkt fröhlicher, die Stimmung nicht mehr ganz so düster und die Beziehungen der Figuren untereinander werden vertieft. Des Weiteren werden neue Charaktere in Form des "Bunds der Jäger" eingeführt, von denen einer (Biba) eine zentrale Rolle einnimmt. Lange dauert es aber nicht, bevor die Kabane wieder ihre Zähne fletschen. Allerdings wird deutlich, dass es nicht nur die wandelnden Toten sind, von denen Gefahr ausgeht. Es zeigt sich nämlich einmal mehr, dass die größte Bedrohung für den Menschen der Mensch selbst ist. Obwohl der Actionanteil etwas verringert wurde und der Charakterentwicklung eine zentralere Bedeutung zukommt, wird auch der zweite Film zu keinem Zeitpunkt zäh oder uninteressant. Wirklich innovativ ist Regisseur Tetsurō Arakis (Guilty Crown) Werk letztlich allerdings nicht. Dafür kommt einem vieles dann doch zu bekannt vor. Außerdem muss man feststellen, dass es im Grunde zu viele Nebenfiguren gibt, die sträflich unterentwickelt bleiben (dies gilt für beide Filme). So etwas wie eine Beziehung lässt sich jedenfalls nicht so recht zu ihnen aufbauen, was nicht nur reichlich schade ist, sondern manche Existenz geradezu obsolet erscheinen lässt. Vermutlich wären weniger Charaktere, denen dafür mehr Zeit gewidmet worden wäre, eine bessere Entscheidung gewesen. 

Fazit:

"Kabaneri of the Iron Fortress" mag zwar nicht unbedingt innovativ sein, versteht es aber hervorragend, eine Geschichte zu erzählen, die frei von unschönen Längen ist. Als Entschädigung für manches bekannte Muster bekommt man schöne Animationen in Verbindung mit einer gelungenen musikalischen Untermalung geboten, was letztlich zu einem positiven Gesamteindruck führt. Wer sich gerne gleichermaßen kurzweilig wie actionlastig unterhalten lässt, ist bei "Kabaneri of the Iron Fortress" gut aufgehoben.


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Technische Daten der Discs:

Die Gesamtausgabe von Herausgeber Crunchyroll besteht aus zwei simplen Keep Cases mit je einer Blu Ray-Disc. Jedes davon verfügt über ein Wendecover ohne FSK-Logo. Das im Format 1.78:1 gehaltene Bild ist wirklich gut und gibt keinen Grund für Beanstandungen. Auf den Discs befindet sich sowohl eine deutsche als auch japanische Tonspur. Beide sind laut Coverangaben in DTS-HD MA 5.1 gehalten. Dazu gibt es optional anwählbare Untertitel in deutscher Sprache. Bonusmaterial hat es leider keines auf die Discs geschafft.

Persönliche Einschätzung:

Ob in Serienform oder als Film(e), Kabaneri of the Iron Fortress liefert gute Unterhaltung. Was man letztlich vorzieht, ist wohl Geschmackssache. Die Kabaneri of the Iron Fortress - Compilation Movie 1 & 2 Gesamtausgabe von Herausgeber Crunchyroll ist im direkten Vergleich zu den Veröffentlichungen im Serienformat (in Form dreier einzelner Volumes oder als Komplettbox) sowie den beiden Filmen als einzeln erhältliche Keep Cases günstiger zu haben. Wer also nicht ganz so viel Geld ausgeben möchte, ist hier durchaus gut bedient. Wer die Serie bereits im heimischen Regal stehen hat, braucht die Compilation Movies vermutlich nicht. Zumindest darf bezweifelt werden, dass die neuen bzw. veränderten Szenen einen erneuten Kauf rechtfertigen würden. Wer Kabaneri of the Iron Fortress noch gar nicht kennt, kann aber zugreifen. Im Vergleich zur Serie erspart man sich mit den Filmen den wiederkehrenden Griff zur Fernbedienung, um gegebenenfalls das Intro sowie Outro zu überspringen. Für manche mit Sicherheit ein Vorteil. Einen Nachteil hat die filmische Zusammenführung dann aber doch. So enden nämlich die einzelnen Folgen zumeist mit Cliffhangern, die durch den nahtlosen Anschluss ein wenig an Dramaturgie und Spannung einbüßen. Letztendlich ist dies jedoch im Hinblick auf das gesparte Geld durchaus zu verschmerzen.

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