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"Into The Badlands" - Staffel 3 - Kritik

siBBe

Von siBBe in "Into The Badlands" - Staffel 3 - Kritik

"Into The Badlands" - Staffel 3 - Kritik Bildnachweis: © AMC

Story

Sunny kehrt in die Badlands zurück, um nach Heilung für seinen Sohn Henry zu suchen. Die Witwe und Chau führen derweil einen blutigen Bürgerkrieg, ohne sich darüber bewusst zu sein, dass sich eine gänzlich neue Bedrohung ankündigt. Diese wird von Pilgrim angeführt, dessen Ziel eine komplette Neuordnung der Badlands ist. 

Kritik

Alles hat ein Ende, doch manchmal trifft einen das Serien-Aus doch ein wenig überraschend. Into The Badlands war von Anfang an ein eigenwilliges Projekt, mit seinem Schwerpunkt auf Martial-Arts, lose basierend auf einer chinesischen Sage (Journey to the West) und mit einem asiatischen Hauptdarsteller im Fokus ist man bei AMC eine Menge Risiken eingegangen. Es sollte sich zunächst bezahlt machen, die Serie fand eine treue Fangemeinde, das Vertrauen des Senders stieg, wie man an der zunehmenden Episodenzahl jeder neuen Staffel feststellen konnte. Doch in der aktuellen dritten Staffel endete auch der Optimismus, AMC unterbrach die Staffel zur Halbzeit zunächst für einen ungewöhnlich langen Zeitraum von fast einem Jahr und gab schließlich bekannt, dass es keine Fortsetzung mehr geben würde. Und anders als es bei Serien wie The Expanse noch der Fall war, scheint hier keine Rettung mehr in Sicht zu sein. 

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Staffel 3 könnte mit epischeren Bildern kaum starten: Zwei Kriegsarmeen stürmen auf dem Schlachtfeld aufeinander los, in Zeitlupe reitet eine verhüllte Gestalt über den Strand, ein packender Schwertkampf zwischen zwei Schlüsselfiguren entbrennt auf einer Turmruine, während die Kamera frei um sie herumfliegt. Ein Auftakt, der einmal mehr unterstreicht, wie stilistisch treffsicher die Serie im Einfangen ästhetischer Bilder mittlerweile ist. In den nun letzten 16 Folgen der drittel Staffel geht es um die finale Entscheidung darüber, wer die Kontrolle über die Badlands gewinnt. Lediglich zwei Barone sind noch am Leben, sowohl die Witwe, als auch Chau, kämpfen erbittert gegeneinander um die Vorherrschaft. Mit Pilgrim betritt nun auch ein dritter Player die Bühne: Ein Prediger, der sich als Auserwählten sieht und seine Gefolgsleute an einen heiligen Ort führen will, um schließlich mit der dort lauernden Kraft für eine Neugestaltung der Badlands zu sorgen. 

Mit dem Vorantreiben seines Plots lässt sich Into The Badlands diesmal merklich Zeit, die die Serie mit zahlreichen Konfrontationen zwischen den drei Parteien zu füllen weiß. Damit erhöht sich der Anteil an Actionenszenen deutlich, die erneut allesamt großartig choreografiert und äußerst blutig inszeniert sind. Der betriebene Aufwand macht sich insofern bezahlt, als dass das Unterhaltungsniveau stets aufrecht gehalten wird, was darüber hinwegtäuschen soll, wie dünn die Handlung diesmal ausfällt. Denn über die stattliche Anzahl von 16 Folgen hinweg findet nur wenig Entwicklung statt, oftmals drehen wir uns im Kreis, um einen weiteren Grund zu liefern, sich die Köpfe einzuschlagen. Das macht dank der handwerklich guten Umsetzung zwar bis zu einem gewissen Grade weiterhin Spaß, mit originelleren inhaltlichen Ideen ließe sich aus dem Ganzen aber gewiss noch mehr machen. 

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Die sympathisch gezeichneten Charaktere der Serie sind ein weiterer Grund, bei der etwas drögen Narrative ein Auge zuzudrücken.  Sunny (Daniel Wu) macht als Einzelkämpfer, der zwischen die Fronten gerät, erneut eine gute Figur, mit Bajie (Nick Frost) steht im weiterhin ein Sidekick zur Seite, der das Geschehen gekonnt humorvoll gestaltet. Dass man der Witwe (Emily Beecham) bereits in der zweiten Staffel viel Raum in der Serie ließ, war definitiv ein guter Schritt, auch in der dritten Staffel darf sie wieder ordentlich mitmischen. Lediglich mit M.K. (Aramis Knight) weiß die Serie mittlerweile nicht mehr anzufangen. Diese Planlosigkeit zeichnete sich bereits in der zweiten Staffel ab, wird spätestens jetzt aber mehr als deutlich. Vom Auserwählten zum Taugenichts: Nicht nur ist er für die Handlung vollkommen irrelevant geworden, er geht einem in jeder auftretenden Szene nur noch auf die Nerven. 

Und so endet eine Serie, die ihre Stärken zunächst immer weiter ausbaute, ihren Zenit aber leider schon überschritten hat. In der dritten und letzten Staffel sind die Verantwortlichen zu sehr darauf fixiert, von einer (zugegeben schönen) Actionszene zur nächsten zu springen, verlieren dabei aber den Blick für ihre Erzählung, was den Ablauf irgendwann beliebig und repetitiv macht. Bei knapperer Laufzeit würde das Problem womöglich weniger auffallen, wenn eine öde erzählte Staffel aber auf 16 Folgen aufgebläht wird, dann eben doch. Dass man vermutlich gern weitergedreht hätte zeigt übrigens das Ende, das zwar mehr oder weniger mit den Ereignissen abschließt, sich aber ein deutliches Hintertürchen für eine Fortsetzung offen lässt. Dass es dazu wohl nicht mehr kommt, mag einerseits schade sein, vielleicht aber auch gar nicht verkehrt, wenn es danach so uninspiriert weitergegangen wäre. 

Fazit

"Into The Badlands" hatte im Laufe seiner drei Staffeln so einige Höhen und Tiefen, war als eigenwilliges Projekt, das sich traute anders zu sein, aber auch stets spannend zu verfolgen. Umso trauriger, dass die Serie nun derart fade endet. Wem eine simple Aneinanderreihung an Actionszenen reicht, wird womöglich auch mit dem Abschluss seine Freude haben, wer sich eine gute Erzählung drumherum wünscht, wohl weniger. 

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