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Eine Woche Bloodborne und zurück

Mangus

Von Mangus in Eine Woche Bloodborne und zurück

Eine Woche Bloodborne und zurück Bildnachweis: Bildnachweis: Sony Computer Entertainment / From Software

Vorweg: Das wird keine objektive Beschreibung von From Softwares jüngsten Release "Bloodborne" für PS4. Seit dem 24. März ist es nun schon auf dem Markt und war für mich das erste Spiel seit drei Jahren, dass ich zum Release gekauft habe. Dabei war und bin ich nie ein Fan der Souls-Reihe gewesen. Mit "Demon’s Soul's", bei uns 2010 erschienen, schaffte den Japaner erfolgreich eine Marktlücke, die sie auch ausfüllten. Bockschwere Spiele mit einem hohen Maß an spielerischem Anspruch stehen dem glattgebügelten Massenmarktspielen à la "Assassin’s Creed" und Co. gegenüber. War Demon’s Souls noch eher ein Geheimtipp, entwickelte sich der geistige Nachfolger aus dem Jahr 2011 zum weltweiten Phänomen und Verkaufserfolg. Die Spiele dürfte für an die Wand geworfene Controller, unterdrückte und ausgelebte Wutschreie und Bisse in die Handkante gesorgt haben. Kaum ein Spiel bestraft den Spieler für eine Unachtsamkeit, einen kleinen Fehler so, wie es ein "Dark Souls" tut. Mit der Fortsetzung aus dem Jahr 2014 konnte die Reihe erfolgreich fortgesetzt werden, wobei doch von einigen Spielern erste Ermüdungserscheinungen bemängelt wurden.

Es ist ein Phänomen, das auf dem PC-Markt ungefähr zur gleichen Zeit eingesetzt hat. Games wie "Limbo" oder "Super Meat Boy" sorgten weltweit für ähnliche Reaktionen bei Spielern, bescherten sie durch ihre Art massenhaftes Ableben bei den Spielern. Ich bin mit der Art Spiel aber nie warm geworden, zu hoch war mir der Frustanteil, der einer, in meinen Augen, zu geringen Befriedigung nach Schaffen eines Abschnittes gegenüberstand. Dennoch habe ich viele Stunden in Dark Souls investiert und habe mich stellenweise auch unterhalten gefühlt, für das durchspielen hat es aber nicht gereicht. Die Gegenwart: Ende März 2015, mein Blick zählt die Stunden bis zum Release. Warum nicht warten, was andere über das Spiel sagen? Es gibt ja genug Leute, die noch am Release-Tag mit „fundierten“ Meinungen im Netz umherstolzieren, damit sind keine Journalisten mit Vorab-Versionen gemeint. Nein, es musste am Release-Tag sein. Ich also früh morgens zum Videospielfachhandel meines Vertrauens, 85 Euronen für die Collector’s Edition mit Steelbook und Artbook, ab nach Hause, noch kurz den besten Kumpel und Souls-Crack aus dem Nachbardorf anrufen und sich für den Abend samt Konsole ankündigen, PlayStation an und los. Für mich war es das bisher erste Spiel auf der PS4, die ich noch nicht lange habe und deren Line-Up mich wenig reizt, da Exklusivtitel bisher Mangelware waren und ich den Rest auch auf PC oder der Xbox spielen kann. 

Der erste Abend stand im Zeichen des kollektiven Sterbens. Von meinem Kumpel dazu überredet, die Klasse „Waste of Skin“, mit verringerten Statuswerten für die ganz Harten zu nehmen, zeigten uns die ersten Standartgegner, wo der Frosch die Locken hat. Unser Neonfarben behaarter Charakter „Lord van G(n)ay“ bekam ordentlich eins aufs Maul. Bloodborne ist stark action orientiert, viel stärker als noch ein Dark Souls, bei dem es um das Abpassen des richtigen Moments, die richtige Taktik selbst beim vermeintlich schwachen Gegner, geht. Versteht mich aber nicht falsch, Bloodborne ist auch fordernd und hat mir schon unzählige Tode beschert. Besonders wenn man als Spieler ungeduldig wird, schnell von A nach B will, wird einem gern in den Hintern getreten und man darf „You Died“ auf dem Bildschirm, in meinem Fall der Leinwand, sprachlos bestaunen. Dennoch ist Bloodborne als eigenständige IP sehr stark von den geistigen Vorgängern beeinflusst. Das Spiel lässt einen gern am ausgestreckten Arm verhungern, in dem es dir nicht sagt, wo du jetzt hin musst, was genau jetzt Item XY bringt oder ob das neue Gebiet, in das du blindlinks stolperst, doch erst in 10 Spielstunden erkundet werden sollte. Learning by doing heißt die Devise, der man sich bedienen muss, ob man nun will oder nicht.

Die Story kommt leider wie in den Vorgängern nicht so richtig in Schwung. Es ist vielmehr, geh dahin und mach den Boss platt, dann bekommst du eine verwirrende Cut-Scene und darfst weiter. Auch die verfügbare Ausrüstung lässt etwas zu wünschen übrig, zu finden ist kaum was, zu kaufen ebenso, sodass man genötigt wird, Stunde um Stunde mit ein oder derselben Waffe in der Hand, die man irgendwann meisterlich beherrscht, durch die Welt zu stolpern, Dark Souls war da vielfältiger. Aprospros Welt, diese ist mal wieder extrem atmosphärisch. Besonders die Soundkulissen, mit den richtigen Kopfhörern auf, besticht durch viele kleine Details, Gegnerschlurfen und Türknarren und lässt zuweilen die Nackenhaare zu Berge stehen. Blut sieht im schmutzigen Laternenlicht des Steampunk/Gothic-Settings von Bloodborne teuflisch gut aus, und an Blut gibt es ganze Badewannen. Bloodborne ist der erste wirkliche Verkaufsschlager in diesem Jahr und dürfte andere Publisher angesichts dieses Erfolgs grün vor Neid werde lassen. Vielleicht führt der Titel ja zu einem Umdenken bei Ubisoft, Activision und Co., mal die ausgetrampelten, vor langer Zeit vergoldeten Pfade zu verlassen. 

Für wen also ist Bloodborne geeignet? Man muss kein Core-Spieler sein, um mit Bloodborne seinen Spaß/Frust zu haben, es macht die ganze Sache aber definitiv einfacher. Ich werde noch viele Abende damit verbringen zu fluchen, dass ich mich nicht für einen Film entschieden habe. Aber eigentlich ist das Game schon eine coole Nummer, wenn auch im Detail verbesserungswürdig. Wie lange es wirklich dauert ist schwer zu sagen, ich dürfte ungefähr 15 Stunden auf der Uhr haben, habe aber längst nicht alles entdeckt/kann noch nicht überall per Schnellreise hin. Am Ende werden es sicher 50 Spielstunden, was dem Umfang eines Dark Souls für Erstspieler entspricht, ordentlich Spiel fürs Geld.

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