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Blutig und schön: die erste Staffel "The Strain"

Aurea

Von Aurea in Del Toro's Vampire: The Strain - Staffel 1 - Kritik

Blutig und schön: die erste Staffel "The Strain" Bildnachweis: © FX/20th Century Fox

Story: Nachdem eine Maschine auf dem New Yorker Flughafen JFK gelandet ist, dringt kein Lebenszeichen mehr von den Menschen an Bord nach außen. Aufgrund der Befürchtung, die Passagiere könnten einer Krankheit zum Opfer gefallen sein und ein potentiell gefährliches Virus eingeschleppt haben, wird das Center for Disease Control hinzugerufen, das unter der Leitung von Dr. Ephraim Goodweather (Corey Stoll) den Fall untersuchen soll.
Als dieser mit seinem Team das Flugzeug betritt, muss er feststellen, dass tatsächlich fast alle der über 200 Reisenden unter mysteriösen Umständen verstorben zu sein scheinen. Jedoch treffen er und seine Kollegin Dr. Nora Martinez (Mía Maestro) inmitten der Toten auch auf vier Überlebende, die sich jedoch nicht daran erinnern können, was vorgefallen ist, und erst einmal in Quarantäne gesteckt werden.
Als sie jedoch zunehmend merkwürdige Symptome aufweisen und dann auch noch die Körper der restlichen Flugpassagiere spurlos aus dem Leichenschauhaus verschwinden, erkennt Goodweather nach und nach, dass er es mit einer uralten Bedrohung zu tun hat, die die ganze Menschheit vernichten könnte.

Kritik: „The Strain“ basiert auf der gleichnamigen, drei Teile umfassenden Buchreihe die Guillermo del Toro gemeinsam mit Chuck Hogan geschrieben hat. Del Toro führte auch bei der ersten Episode Regie und setzt damit die optische Marschrichtung für alle anderen Folgen, die er dann immerhin produzierte. Und wie das oft so ist mit seinen Werken, selbst wenn keinerlei Substanz vorhanden ist sehen sie grandios aus. Das ist auch hier der Fall. Die Effekte sind klasse und wirken besonders dann, wenn es auf dem Bildschirm mal wieder besonders ekelhaft und blutig zugeht. Aber auch die intensiven, fast schon unrealistischen Farben können begeistern und sie helfen dabei, eine ganz eigene Welt zu erschaffen die gleichzeitig eiskalt und täuschend warm daherkommt. Visuell ist „The Strain“ eine Punktlandung die ihresgleichen sucht.

Leider wurden die teilweise doch enorm flachen Figuren aus der Vorlage als genau solche übernommen. Hier gibt es absolut nichts was sich von der zu oft vorkommenden Stangenware im sonstigen TV abhebt. Wir haben den Hauptcharakter der in seinem Job überzeugt, dafür aber sein Privatleben vermasselt (Corey Stoll, grandios unterfordert wie immer). Der Bösewicht (Jonathan Hyde) ist größtenteils langweilig und altbekannt und sein Boss ist natürlich ein alteingesessener Nazi, dann gibt es noch den hilfsbereiten Arbeitskollegen (Sean Astin). Positiv fällt Kevin Durand als Kammerjäger auf. David Bradley spielt die „Strain“-Version von Van Helsing, Abraham Setrakian, kommt hier ebenfalls nicht über eine Ansammlung von Klischees hinaus, erfüllt diese aber immerhin mit genug Leben um aufzufallen. Insgesamt ist dies aber ein völlig blutleerer Cast bei dem man früher oder später feststellt dass einem so gut wie keine Figur irgendwie sympathisch ist.

Problematisch ist auch das „The Strain“ ewig braucht um in die Gänge zu kommen. Statt kontinuierlich Spannung aufzubauen gibt es einzelne Momente in denen man als Zuschauer gepackt wird und mitfiebert, dann aber zu schnell wieder fallen gelassen wird wie eine heiße Kartoffel. Diese spannenden Momente tauchen scheinbar völlig wahllos auf, und dass sie so effektiv funktionieren lässt es umso trauriger wirken dass der Rest dann wieder so extrem langweilig vor sich hin plätschert. Man bedient sich großzügig bei allen möglichen Horrorklischees, reiht diese dann aber lustlos aneinander. Es wird nicht versucht etwas Neues einzubringen und irgendwann erreicht man den Punkt an dem die Vorhersehbarkeit siegt.

Positiv anrechnen muss man „The Strain“, dass die Serie sich bewusst ist dass sie ein Fantasieuniversum bedient. Dort passen auch die eingangs erwähnten visuellen Highlights hin. Eng damit verknüpft ist der Grundgedanke dass Vampirismus hier wie Krebs funktioniert: der Körper wird infiziert, das Gewebe verändert sich, alles wuchert, fällt ab und mutiert und der Zuschauer ist in der ersten Reihe mit dabei. Wer del Toros Vampire in „Blade 2“ mochte darf sich hier auf mehr aus dieser Ecke freuen. Auch die Idee dass einige wenige sich als Auserwählte sehen und die arbeitende, unterbezahlte Gesellschaft zu ihren Gunsten unterwerfen wollen passt als zeitgemäße Kritik. Das kann aber insgesamt nicht darüber hinwegtäuschen dass die erste Staffel nicht so recht zu wissen scheint wo sie eigentlich hin will. Insgesamt bleibt eine Staffel mit einigen Längen, die zwar nichts Neues zu sagen hat, aber so gut aussieht das man sich doch in ihren Bann ziehen lassen kann.

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Die Blu-ray: Neben der englischen DTS-HD-MA 5.1 Tonspur gibt es Deutsch, Französisch und Spanisch in DTS-HD 5.1 auf die Ohren. Untertitel sind in den gleichen Sprachen verfügbar, außerdem noch auf Niederländisch. Das Bild ist gestochen scharf und die Farben kontrastreich. In Sachen Extras hat man sich außerordentlich viel Mühe gegeben. Einige Folgen haben Audiokommentare, es gibt zahlreiche Featurettes die sich unter anderem mit der Buchvorlage oder einzelnen Schlüsselszenen befassen. Entfallene Szenen haben ihren Weg auf die Blu-ray ebenso gefunden wie ein Gag-Reel, außerdem gibt es eine Einführung von Guillermo del Toro persönlich.

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