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"Club der roten Bänder" - Staffel 2 - Kritik

Stu

Von Stu in "Club der roten Bänder" - Staffel 2 - Kritik

"Club der roten Bänder" - Staffel 2 - Kritik Bildnachweis: © Vox / Universum

Story

Tragische, lustige und dramatische Ereignisse warten auch in der zweiten Staffel auf die jugendlichen Mitglieder vom „Club der roten Bänder“, die zugleich den Kampf gegen ihre Krankheiten fortführen müssen. Trotz ihrer ganz persönlichen Schicksale sind sie dabei nicht allein: Als Mitglieder des Clubs haben sie immer die anderen an ihrer Seite. Sie helfen sich gegenseitig, sie unterstützen sich und sind füreinander da. Doch dann gerät die Existenz des Clubs in Gefahr: Persönliche Zwists und der immerwährende Druck, sich gegen die Krankheit behaupten zu müssen, führen zu einem Riss, der den Club auf die stärkste Bewährungsprobe seit seiner Gründung stellt…

Kritik

Krebs, eine Erfolgsgeschichte – zumindest für den deutschen Privatsender Vox. Dieser versuchte sich mit einer Eigenproduktion und feierte damit enorme Erfolge. Club der roten Bänder heißt die Serie und die erste Staffel schlug ein wie eine Bombe. Überschwängliche Kritiken, Top-Quoten und viel Lob von anderen Filmemachern sorgte dafür, dass Vox ihr Prestigeprojekt eine zweite Staffel spendierte, die in Sachen Erfolg ihrem Vorgänger in nichts nach stand. Kein Wunder also, dass bereits an einer dritten, bzw. finalen Staffel gearbeitet wird (wir berichteten).

Doch der Erfolg ändert nichts daran, dass die Serie sich in der zweiten Staffel nur noch wiederholt. Es gibt wenig Neues in den Handlungen zu finden und die Romantisierung von Krankheiten und der Sterbens überschreitet hier definitiv ihren Zenit. Sowieso wirkt es arg mutlos, wie wenig die Serie ihrem Publikum zutraut. Die Krankheit, der Kampf, das Sterben. Das alles wird so klinisch sauber und emotional poliert dargeboten, dass es hin und wieder fast die Grenze zur Parodie überschreiten könnte, würden die Macher es nicht so ernst nehmen. Aber eine wirkliche und vor allem ernsthafte Auseinandersetzung mit der Thematik sieht gewiss anders aus, nämlich ungemütlicher, verstörender und frei von Kopplungen an den Zwang alles so mit verkleisterten Tränenpressern auszufüllen, dass die Serie einem förmlich ins Gesicht schreit „Jetzt heul schon, du Sau“.

Club der roten Bänder ist auch in der zweiten Staffel renitentes Feel-Good-Opium, um denn wahren Schmerz, die wahren Augenblicke nicht ertragen zu müssen – zumindest nicht ohne Wohlfühl-Filter. Tragische Momente reihen sich ebenso zweckmäßig ein, wie Erfolge im Kampf gegen den Krebs. Alles hier ist zweckdienlich, was fast schon eine verhöhnende Wirkung hat. Die Serie stellt etwas dar, traut sich aber niemals den wahren Kern so zu offenbaren, wie es angebracht wäre. Lieber lassen die Macher es überall triefen und sülzen vor teilweise radikal dämlichen Entwicklungen, die sie auch mit einer Verlogenheits-Patina beschmieren. Hauptsache der Zuschauer kann weinen, ohne dass wirklich etwas hängen bleibt.

Sind die Tränen weggewischt war es das dann auch. Ein wirkliche Auseinandersetzung findet nicht statt, auch weil manche Figuren in der zweiten Staffel zu regelrechten Comic Reliefs degradiert werden und andere für interne Soap Operas missbraucht werden. Ja, damit wird verdeutlicht, dass das Leben weitergeht, aber davon gibt es in der Serie nun einmal nichts zu sehen. Die Protagonisten werden einzig und alleine auf ihre Krankheit reduziert, um somit effektiv die Emotionenblase aufpumpen zu können. Dass diese in der zweiten Staffel längst geplatzt ist, scheint da nur nebensächlich zu sein.

Die Blu-ray

© Universum

Bot Staffel 1 noch eine informative Doku über die Serie und ire Ursprünge in Spielfilmlänge gibt es in Sachen Extras bei Staffel 2 absolut gar nichts zu finden, mal abgesehen von Trailern. Sehr bedauerlich. Technisch hingegen bietet die BD kein Grund zur Beschwerde. Das Bild ist scharf, kontrastreich und stets knackig, der Ton liefert ebenfalls keinen Anlass sich über ihn zu mokieren. Staffel 2 von Vox und Universum Film GmbH gibt es ab sofort im Handel, auf DVD sowie BD.

Fazit

Bereits Staffel 1 war ein waschechter Crowdpleaser, der seinem Publikum die Thematik so zurecht zupfte und stutzte, dass auch niemand überfordert ist. Mit der zweiten Staffel haben es die Macher aber wirklich übertrieben. So mutlos, feige und vor allem weltfremd sollte man sich solch ein erschütternden Thema nicht nähern. Staffel 2 ist leider nicht mehr als Konsens-geile Tränsensackmassage.

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