Mit seiner überbordenden Laufzeit von fast dreieinhalb Stunden, episodischen Struktur und angebrochenen Nebenhandlungen wirkt Pedro Pinhos mäanderndes Drama mehr wie eine zusammengeschnittene Mini-Serie. Der Handlungsrahmen dient vor allem als Bühne für die systemkritischen Dialoge. Die historische und soziologische Analyse dieser Vorträge ist oftmals überzeugender als die Schauspielenden selbst. In markantem Kontrast zu dieser Wortlastigkeit stehen ausgedehnte Szenen, in denen die Ruhe eine vage bedrohliche Anspannung greifbar macht. Solche atmosphärischen Momente bleiben jedoch vereinzelt in der kargen Inszenierung, die sich bei aller vordergründigen Kolonialismus-Kritik letztlich genauso opportunistisch verhält wie ihr Hauptcharakter.