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"A Very English Scandal" - Die komplette erste Season - Kritik

OnealRedux

Von OnealRedux in "A Very English Scandal" - Die komplette erste Season - Kritik

"A Very English Scandal" - Die komplette erste Season - Kritik Bildnachweis: © Sony Pictures Entertainment

Adaptiert von John Prestons Buch “A Very English Scandal: Sex, Lies and a Murder Plot at the Heart of the Establishment” von Russell T Davies (Dr Who, Queer As Folk, Cucumber) und unter der Regie von Stephen Frears (Florence Foster Jenkins, Philomena, Gefährliche Liebschaften), mit Hugh Grant als Jeremy Thorpe und Ben Whishaw als Norman Scott in den Hauptrollen. A Very English Scandal ist die schockierende wahre Geschichte des ersten britischen Politikers, der wegen Verschwörung zum Mord angeklagt wurde. Es sind die späten 1960er, Homosexualität wurde gerade erst entkriminalisiert und Jeremy Thorpe, der Führer der Liberalen Partei und jüngster Chef einer britischen politischen Partei in hundert Jahren, hat ein Geheimnis, dass er verzweifelt verbergen will. Solange Norman Scott, sein lautstarker Ex-Liebhaber, im Bilde ist, ist Thorpes brillante Karriere gefährdet. Schließlich sieht Thorpe nur noch eine Möglichkeit: Scott für immer zum Schweigen zu bringen. Der Prozess, der Jeremy Thorpe gemacht wurde, hat die Politik für immer verändert – die britische Öffentlichkeit entdeckte die dunkelsten Geheimnisse des Establishments und sah, wie weit es gehen würde, um sie zu verstecken.

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Kritik

Das britische Fernsehen – viel mehr der BBC – hat über die letzten Jahre immer wieder hervorragende Produktionen hervorgebracht, die nicht nur das Sehverhalten an sich revolutionieren, sondern auch inhaltlich immer wieder grandiose Akzente setzen. Solch ein Fall ist auch A Very English Scandal mit Hugh Grant und Ben Whishaw in der Hauptrolle. Die Mini-Serie, angesiedelt in den 60er wie 70er Jahren, schafft es gekonnt zwischen Aufbruch und Tradition eine Geschichte voller Hass und Establishment zu erzählen, ohne dabei jemals klischeehaft oder kitschig zu wirken. Dabei ist die eigentliche Geschichte relativ absurd, jedoch basierend auf wahren Begebenheiten unglaublich fantastisch und entfaltet damit eine unvergleichliche Sogwirkung. Dank Sony Pictures Entertainment ist die Kurzserie seit dem 19.09.2019 im Handel erhältlich. Wir haben einen Blick riskiert.

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Im Kern geht es um Sex, Lügen und versuchter Mord. All dies im Setting der 60er und 70er Jahre, die so real wirken, als wenn die Serie jüngst aus der Zeit zu uns transportiert wurde. In A Very English Scandal stolpert Jeremy Thorpe (fantastisch gespielt von Hugh Grant) über eine Affäre. Eine Beziehung zu einem ehemaligen Stallburschen, der in London für sein Vergnügen untergebracht wird. Soweit so gut, jedoch ist nicht nur die Affäre an sich ein Skandal, sondern auch das Gesetz. Zu der Zeit war Homosexualität in Großbritannien noch verboten. Die Affäre selbst, wird allerdings keineswegs von politischen Feinden genutzt, sondern beide versuchen sich – nachdem die Beziehung auseinandergebrochen ist – gegenseitig zu vernichten. Briefe werden veröffentlicht, Schweigegeld wird vorbereitet und am Ende gibt es gar einen Mordauftrag. Spannend ist dies zu jeder Zeit, wird aber durch die verschiedenen Zeitebenen und Perspektiven auch etwas anstrengend. Die Serie selbst bleibt sich aber bis zum Ende treu und … irgendwie charmant edel.

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Das britische kommt zumindest in A Very English Scandal nicht zu kurz. Dies liegt vor allem auch an Hugh Grant und Ben Whishaw selbst, die in den vielen verschiedenen Kammerspielen eine unglaubliche Leistung zelebrieren und teils in ordentlichen Wortgefechten jede Menge Spannung verbreiten. Zudem bleibt die Inszenierung immer sehr nah an den Figuren. Jede Regung, jede Verachtung, jedes Mitleid oder jeglicher Hass wird perfekt auf die Mattscheibe gebannt. Zudem ist die Serie unglaublich kurzweilig. Der Dreiteiler konzentriert sich auf das Wesentliche und erzählt mit wenig Nebenfiguren den Skandal perfekt nach. Während so das politische Irren und Wirren der Zeit – im Wandel der Kultur – gelungen erzählt wird, ist auch das Spiel der Figuren einmalig und atemberaubend. Eine klare Empfehlung.

DVD

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Technisch gesehen ist die Veröffentlichung von Sony Pictures Entertainment gelungen: Das Bild ist angesichts der Möglichkeiten der DVD kräftig, scharf und kontrastreich und auch der Ton – vorliegend in Deutsch (Stereo), Englisch (Dolby Digital 5.1) – ist gut abgemischt und erzeugt einen tollen Raumklang.

Fazit

A Very English Scandal ist ein faszinierendes Stück Geschichte, voller grandioser Szenen, einem unglaublich aber wahren Skandal, einem perfekten Hauptdarsteller-Duo sowie einen Blick nach England im Wandel der Zeit.

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