Macht, Hilflosigkeit und Verantwortung verzahnen sich in Yassine Fennanes routiniert modellierter Dramaturgie. Die bewusst raue Optik gibt den Figuren in langen Einstellungen Raum, die zwischenmenschliche Reichweite ihrer Entscheidungen zu erwägen. Der zurückgenommene Beobachterblick der Kamera kontrastiert mit der wachsenden Anspannung des straff erzählten Geschehens. Dessen spirituellen und allegorischen Anklänge transportieren die dem Trio filmischer Akte vorangestellten Zitate. Melodramatische Momente und ideelle Überhöhung wechseln mit ruppigem Humanismus in einem mehr ambitionierten als ausgefeilten Beitrag zu einem zeitgenössischen marokkanischen Kino zwischen Sozialrealismus und Stilisierung.