Amy Dellar atmosphärische Kameraarbeit und James J. Robinsons photographischer Blick machen dessen düsteres Debüt-Drama zu einem visuell und stilistische gleichsam eindrucksvollen Monument klerikaler Korrosion. Ruby Ruiz nuancierte Darstellung einer alternden Frau in tiefer Verunsicherung über den Wert ihres Wirkens wird zum emotionalen Kern des elegischen Dramas. Dessen sensible Inszenierung fokussiert bewusst nicht die kriminalistischen Aspekte der hintergründigen Handlung, sondern den schleichenden Sinneswandel der Protagonistin. Zerrissen zwischen Rechtschaffenheit und Religiosität wird sie zur Repräsentationsfigur einer Generation vor dem schmerzlichen Kollaps eines indoktrinierten Wertschemas.