Manche Filme sorgen auch Jahrzehnte nach ihrer Uraufführung für Skandale. So wie das Drama Der letzte Tango in Paris vom italienischen Regisseur Bernardo Bertolucci (Der letzte Kaiser) aus dem Jahre 1972. Doch warum befindet sich dieser Film wieder den Schlagzeilen? Es liegt an einem drei Jahre alten Video, was nun veröffentlicht, bzw. wiederentdeckt wurde. Darin erklärte Bertolucci, dass die Vergewaltigungsszene im Film ohne die Einverständnis der damals erst 19jährigen Darstellerin Maria Schneider entstand.
Die Szene gilt als bekannteste des gesamten Films. In dieser wird gezeigt wie Hotelbesitzer Paul (gespielt von Marlon Brando) seine Geliebte Jeanne (Schrader) vergewaltigt und als Gleitmittel ein Stück Butter benutzt. Dass diese Szene für die Darstellerin alles andere als vergnüglich war und weder Brando noch Bertolucci sie in den Ablauf der Szene einweihten ist allerdings keine wirkliche Neuigkeit. Bereits 2007 erzählte Schneider, die vor gut 5 Jahren an Krebs verstarb, der Daily Mail vom Dreh:
„Ich hätte meinen Agenten anrufen oder meinen Anwalt zum Set kommen lassen, weil du nicht gezwungen werden darfst etwas zu tun, was nicht im Drehbuch steht, aber zu dieser Zeit wusste ich das nicht. Marlon sagte zu mir 'Maria, keine Sorge, es ist nur ein Film', aber während der Szene, obwohl das was Marlon tat nicht real war, war ich echte Tränen am weinen. Ich fühlte mich gedemütigt und um ehrlich zu sein, ich fühlte mich ein wenig vergewaltigt, von Marlon und von Bertolucci. Nach der Szene, tröstete mich Marlon weder noch entschuldigte er sich. Zum Glück war es nur ein Take.“
Nun scheint diese „Enthüllung“ aber eine deutlich größere Durchschlagskraft zu besitzen wie vor knapp zehn Jahren. Auf den sozialen Netzwerken zeigten sich viele bestürzt über die Behandlung von Schneider am Set. Wir haben euch ein paar Twitter-Stimmen sowie das Video mit Bertolucci von El Mundo De Alyci unten eingefügt.
Was sagt ihr dazu?