Der Verkauf von Warner Bros. Discovery wird zum milliardenschweren Bieterkampf. Netflix hatte zuletzt einen Deal im Wert von 72 Milliarden US-Dollar angekündigt – beziehungsweise rund 83 Milliarden, wenn man Schulden und Verbindlichkeiten einrechnet.
Nur wenige Tage nach der Bekanntgabe des Netflix-Deals hat Paramount nun ein feindliches Übernahmeangebot über 108,4 Milliarden US-Dollar (!) vorgelegt. Der Konzern umgeht den Vorstand von Warner Bros. und richtet sich direkt an die Aktionär*innen. Paramount argumentiert, das Netflix-Angebot sei finanziell „unterlegen“ und unnötig kompliziert – das eigene Angebot sei höher, klarer strukturiert und umfasse den gesamten Warner-Bros.-Konzern.
Gleichzeitig gerät Netflix politisch unter Druck. US-Präsident Donald Trump bestätigte ein Treffen mit Netflix-Co-CEO Ted Sarandos und äußerte deutliche Bedenken wegen der möglichen Marktmacht eines fusionierten Streamingriesen. Netflix hat bereits über 300 Millionen Abonnent*innen; Warner bringt weitere 128 Millionen hinzu. Trump kündigte eine gründliche Prüfung des Deals an und stellte klar, dass er sich persönlich einbringen werde.
Auch das Justizministerium und die FTC (US-Behörde für Verbraucherschutz) bereiten eine umfassende Wettbewerbskontrolle vor. Intern heißt es, die Behörden seien bisher „unbeeindruckt“ von Netflix’ Argumenten. Damit steht fest: Der Verkauf von Warner ist weit offen. Netflix kämpft gegen regulatorische Hürden, Paramount setzt auf finanzielle Übermacht – und die Entscheidung liegt nun bei den Warner-Aktionär*innen.
Mehr zum Netflix-Warner-Deal erfahrt ihr unten, in unserem Podcast.