Kathleen Kennedy steht seit 2012 an der Spitze von Lucasfilm und war federführend für die Star Wars-Ära unter Disney verantwortlich. Obwohl sie als eine der einflussreichsten Produzentinnen Hollywoods gilt – sie produzierte einige der größten Spielberg-Hits – ist ihre Zeit bei Lucasfilm von Kontroversen geprägt. Nach dem durchwachsenen Kinofinale Der Aufstieg Skywalkers (2019) und einer Reihe gescheiterter Projekte werfen viele Fans und Branchenkenner der langjährigen Präsidentin vor, der Marke Star Wars keine klare kreative Richtung mehr gegeben zu haben.
Nun verdichten sich laut einem Bericht des Hollywood Reporter die Hinweise, dass Kennedy im August offiziell zurücktreten wird. Insider gehen davon aus, dass Lucasfilm die Nachfolge intern regeln möchte. Am wahrscheinlichsten erscheint ein Führungsduo aus Chief Creative Officer Dave Filoni und Entwicklungschefin Carrie Beck.
Filoni, der häufig als geistiger Erbe von George Lucas bezeichnet wird, ist eng mit dem Franchise verbunden. Er war Schöpfer von The Clone Wars, mitverantwortlich für The Mandalorian und zuletzt Showrunner von Ahsoka. Während Fans seinen tiefen Bezug zur Lore schätzen, gibt es innerhalb des Mutterkonzerns Disney Bedenken, ob Filonis Stil auch ein breiteres Kinopublikum anspricht. Kritisch wird vor allem gesehen, dass seine Projekte stark auf Insiderwissen und Serienfiguren setzen – im Gegensatz zu Produktionen wie Andor, die ein erwachseneres Publikum ansprechen.
Carrie Beck wiederum ist seit über einem Jahrzehnt im Unternehmen und gilt als wichtige strategische Kraft hinter den Kulissen. Wie Filoni bringt sie allerdings keine nennenswerte Kinoerfahrung mit. Um diesen Mangel auszugleichen, könnte Kennedy dem Bericht zufolge als Produzentin einzelner Projekte erhalten bleiben und so für Kontinuität während der Übergangsphase sorgen.
Lucasfilm hat seit dem Kinoflop von Der Aufstieg Skywalkers keinen neuen Star Wars-Film mehr veröffentlicht. Erst im Mai 2026 soll mit The Mandalorian & Grogu unter der Regie von Jon Favreau ein neues Kapitel beginnen. Favreaus Projekt gilt als einer der wenigen Lichtblicke in einer Phase, die von zahlreichen Projektabsagen und wechselnden Regieposten geprägt war. Aktuell befinden sich offiziell neun Star Wars-Filme in Entwicklung. Ob es unter einer neuen Führung zu mehr Kontinuität kommt, bleibt abzuwarten. Klar ist: Lucasfilm steht vor einem tiefgreifenden Umbruch.