Bildnachweis: © 20th Century Studios | Szene aus "Avatar: Aufbruch nach Pandora"

"Avatar"-Macher möchte Kosten bei der Filmherstellung durch Einsatz von KI halbieren

von Dominik König

 befindet sich derzeit mitten in der Postproduktion seines dritten Avatar-Films Fire and Ash, findet darüber hinaus aber offenbar auch noch die Zeit, sich mit der wachsenden Relevanz des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz beim Filmemachen auseinanderzusetzen. Wie Deadline berichtet, war er kürzlich im Podcast "Boz to the Future" zu Gast, wo er im Gespräch, Andrew “Boz” Bosworth, Chief Technology Officer von Meta and Leiter von Reality Labs, mit Ideen aufwartete zur Rationalisierung von Filmherstellungsprozessen. Dabei erklärte der dreifache Oscargewinner, dass er im vergangenen Herbst seine Anti-Haltung gegenüber KI aufgegeben habe und was aus seiner Sicht geschehen müsse, damit das Publikum auch weiterhin große Blockbuster sehen wolle. Cameron äußerte sich folgendermaßen:

"Das Ziel war, den Bereich zu verstehen und zu verstehen, was die Entwickler denken. Welche Ziele verfolgen sie? Wie sieht ihr Entwicklungszyklus aus? Wie viele Ressourcen müssen eingesetzt werden, um ein neues Modell zu entwickeln, das eine bestimmte Aufgabe erfüllt? Und mein Ziel war es, das in einen VFX-Workflow zu integrieren. Und das ist nicht nur hypothetisch. Wenn wir weiterhin die Art von Filmen sehen wollen, die ich immer geliebt habe, die ich gerne mache und die ich mir ansehen werde – Dune , Dune: Part Two oder einen meiner Filme oder Filme mit vielen Effekten und Computergrafik – müssen wir einen Weg finden, die Kosten dafür zu halbieren."

Dabei gehe es allerdings nicht etwa darum, die Hälfte der Belegschaft oder einer Effektfirma zu entlassen:

"Es geht darum, die Geschwindigkeit bis zur Fertigstellung einer bestimmten Einstellung zu verdoppeln, damit die Taktfrequenz und der Durchsatz schneller werden und die Künstler sich weiterentwickeln und andere coole Dinge und noch mehr coole Dinge machen können, richtig? Das ist meine Vision.“

James Cameron
war bereits vergangenen September dem Vorstand von Stability AI beigetreten. Dabei handelt es sich um ein in Großbritannien ansässiges Unternehmen für Künstliche Intelligenz, das vor allem für sein Text-zu-Bild-Model Stable Diffusion bekannt ist. Prem Akkaraju, CEO der Firma, hatte damals angekündigt, dass Cameron dazu beitragen wolle, dass das Unternehmen "visuelle Medien für das nächste Jahrhundert transformieren könne, indem es Entwickern eine umfassende KI-Pipeline biete, um ihre Ideen zum Leben."  Cameron selbst hatte mit dem Beitritt eine Kehrtwende vollzogen, nachdem er zuvor 2023  gegenüber CTV News den Einsatz von KI noch verurteilt hatte. Mit Verweis auf seinen Sci-Fi Actionklassiker Terminator: "Ich habe euch 1984 gewarnt, und ihr habt nicht zugehört.“  Damals hatte er betont, dass er zwar die größte Gefahr darin sehe, dass KI in Zukunft als Waffe eingesetzt werde. er jedoch nicht daran glaube, dass diese ebenso dazu in der Lage sei, ein Drehbuch zu einem guten Film zu schreiben:

„Ich persönlich glaube einfach nicht, dass ein körperloser Geist, der einfach wiederkäut, was andere verkörperte Geister gesagt haben – über ihr Leben, über Liebe, über Lügen, über Angst, über Sterblichkeit – und das alles zu einem Wortsalat zusammenfügt und dann wiederkäut … ich glaube nicht, dass das etwas hat, was ein Publikum bewegen wird. Warten wir 20 Jahre, und wenn eine KI einen Oscar für das beste Drehbuch gewinnt, müssen wir sie meiner Meinung nach ernst nehmen.“

Avatar: Fire and Ash erscheint am 17. Dezember in den deutschen Kinos.

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