Der Lockdown zwang David Bim, sein dokumentarisches Langfilm-Debüt im Alleingang durchzuziehen. Jene filmischen Herausforderungen sind unterschwellig in den harschen Aufnahmen spürbar und potenzieren deren lebensechte Intensität. Das Chiaroscuro gibt den scharfgestochenen Szenen die erhabene Aura klassischer Gemälde, in denen jedes Detail unwillkürlich allegorische Tiefe gewinnt. Eine stumme Träne weist auf die düsteren Zukunftsaussichten dieser strukturell, ökonomisch und lokal an den äußersten Rand der autoritär-bürokratischen Gesellschaft gedrängten Familie. Deren bittere Realität würdigt ein dokumentarisches Poem von seltener atmosphärischer Dichte und Unmittelbarkeit.