Bildnachweis: © Two Point Studios / SEGA

"Two Point Museum" - Videospiel - Test / Review

von Sebastian Stumbek

Überblick

Taucht ein in die Welt der Museumsverwaltung und gestaltet und verfeinert eure ganz eigenen Museen, um euren Gästen ein unvergessliches Erlebnis zu bieten. Koordiniert Expertenteams auf Expeditionen in entfernte Gegenden, um neue Ausstellungsstücke zu finden und so Scharen an Gästen in euer Museum zu locken und ihren Wissensdurst mit einer kräftigen Dosis Infotainment zu stillen. Und nebenbei müsst ihr natürlich die Ausstellungsstücke sichern, die Museumsräume sauber und das Personal bei Laune halten … und natürlich verhindern, dass Kinder auf die Dinosaurierskelette klettern.

Kritik

In Two Point Hospital leiteten wir 2018 den Krankenhausbetrieb, in Two Point Campus ging es 2022 in den Bildungssektor. Das britische Entwicklerstudio Two Point Studios feiert mit seinen aberwitzigen Simulationsspielen (die quasi die geistigen Nachfolger zum 1997 erschienenen Theme Hospital der legendären Bullfrog Studios sind) große Erfolge und liefert nun mit Two Point Museum seinen dritten Titel ab. Dieser ist nicht weniger albern und führt uns, wie der Name schon verrät, auf humorvolle Weise in die Welt der Museen. Vom Aufbau, der Gestaltung bis hin zum Alltagsbetrieb sind wir hier für die Leitung mehrerer Einrichtungen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten zuständig und erleben dabei wieder allerlei Kuriositäten.

Wer einen der beiden anderen Titel des Studios gespielt hat, fühlt sich hier sofort heimisch: Interface und Steuerung liegen ganz nah beieinander und ermöglichen einen schnellen Einstieg. Doch auch wer völlig neu an Bord ist, wird anhand ausführlicher Tutorials schrittweise in die Mechaniken eingeführt, ohne jemals überfordert zu werden. Anders als komplexe Simulationen wie beispielsweise ein Civilization 7 sind die Two Point-Spiele trotz zahlreicher Funktionen sehr intuitiv aufgebaut und schnell erlernbar. 

Aus der isometrischen Perspektive (die sich frei drehen, zoomen und neigen lässt) beginnt unser Abenteuer zunächst ganz klein: Ein erstes Museum zum Thema Urgeschichte wird von uns errichtet. Dazu stellen wir ein paar prähistorische Exponante aus (dazu gleich mehr), schmücken das Gebäude mit passenden Dekorationen, errichten einen Ticketschalter und stellen noch das erste Personal ein. Experten ihres Fachs sorgen für die nötige Kuration der edlen Stücke, Assistenten sind für den Verkauf von Tickets und Merchandise zuständig, Hausmeister reinigen das Gebäude und kümmern sich um anfallende Reparaturen und Sicherheitskräfte sorgen für Recht und Ordnung.

Bei diesen grundlegenden Dingen bleibt es selbstverständlich aber nicht lange, der Funktionsumfang wird immer größer. Weitere Räume wie Personalzimmer oder Werkstätten kommen hinzu, Besucher verlangen nach immer mehr Spaß, Unterhaltung und Verpflegung, unser Personal bittet um Weiterbildungen, Gehaltserhöhungen oder äußert sonstige Bedürfnisse und wir treiben per Forschung und Marketing den Betrieb immer weiter voran. Zudem braucht es im Museum natürlich vor allem auch neue Exponate, die auf Forschungsreisen geborgen werden müssen. Hier planen wir auf einer Karte die Einsatzgebiete und bestimmen das Team und seine Ausrüstung. 

Solche Touren sind allerdings immer mit Kosten und Problemen verbunden, um die man sich ebenfalls kümmern muss. Mal wird das Forschungsteam von einer Lawine erfasst, mal sorgt ein giftiger Schlangenbiss für Sorgen. Dann heißt es sich um Verletzungen und Krankheiten kümmern, um den Forscher in Not wieder fit zu bekommen. Belohnt werden die Ausflüge dafür aber mit neuen spannenden Funden und mit neuen Einsatzorten, deren Bedingungen man zunächst erfüllen muss, um auch in diese vorzustoßen (beispielsweise neues Werkzeug, um dortige Hindernisse zu beseitigen).

Die Liste an weiteren Dingen, die im Alltag auf den Spieler zukommen, ist lang und wäre an dieser ermüdend aufzuzählen. Nur so viel: Für Abwechslung ist in jedem Fall gesorgt und gerade die Themenschwerpunkte der unterschiedlichen Museen, die mit der Zeit hinzukommen, unterscheidet sich sehr. Nicht nur im Design, sondern auch stark in deren Umgang. Mit Dinosaurierknochen hat man beispielsweise ganz andere Sorgen als mit Geistern und okkulten, verhexten Gegenständen im Museum für Übernatürliches. Somit ist auch nach etlichen Stunden noch für Spaß gesorgt. 

Trotz einer gewissen Komplexität ist die Fehlertoleranz in Two Point Museum sehr hoch, wirklich viel falsch machen kann man im Grunde nicht. Bedeutet, dass das Spiel nicht unbedingt die große spielerische Herausforderung darstellt, sondern viel mehr entspanntes Gaming ermöglicht. Das Ganze sehr familienfreundlich mit hohem Wuselfaktor und sympathischem Humor. Das war in den Vorgängerspielen auch bereits so.

Auf der getesteten PS5 läuft das Spiel insgesamt ziemlich sauber, Bugs sind bis auf ganz seltene Darstellungsfehler keine aufgefallen. Die Performance ist dabei weitestgehend ordentlich, lediglich wenn der Betrieb immer größer wird und sich zahlreiche Besucher im Museum befinden, kommt es beim Scrollen zu kleinen Rucklern. Den Spaß trüben diese allerdings nicht. Die Bedienung mit dem Gamepad ist gelegentlich etwas fummelig, wenn man durch die vielen Menüs und Anzeigen wechselt, funktioniert nach einiger Eingewöhnung aber ebenfalls ganz gut.

Fazit

Dieser Museumsbesuch ist gewiss nicht langweilig oder trocken: In "Two Point Museum" leiten wir auf für das Entwicklerstudio gewohnt wuselige, humorvolle Art eine Reihe an kuriosen Museen. Wer Spaß an verspielten Simulationen hat, wird damit gewiss seine Freude haben. 

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