Bildnachweis: © Plaion Pictures

"Salem II - Die Rückkehr": Ein Blick auf den Mediabook-Release

von Jacko Kunze

Nach Carrie schlug auch Stephen Kings zweiter Roman Salem’s Lot (Brennen muss Salem) damals ein wie eine Bombe, und das mit Recht. Die Geschichte um eine Kleinstadt, die von einer Vampirplage heimgesucht wird, zählt unter Fans immer noch zu seinen besten Werken, brachte aber nie eine wirklich gute Adaption zu Stande. Probiert wurde es immer mal wieder, mal fürs TV, zuletzt sogar fürs Kino und ausgerechnet das war einer der größten Frechheiten des vergangenen Kinojahres. Was viele entweder vergessen oder sogar nie mitbekommen haben: 1987 drehte Genre-Handwerker Larry Cohen ein DTV-Sequel, dass so nie auf einer literarischen Vorlage von King beruhte und die Ereignisse sehr eigenwillig weiterspinnt. Lange war dieser Film in der Versenkung verschwunden – auch dank der damals äußerst angriffslustigen FSK -, nun gibt es endlich den ersten deutschen Release seit VHS-Zeiten, PLAION PICTURES sei dank und direkt in einem schicken Mediabook. Wir werfen einen Blick darauf und verraten euch, ob die Rückkehr nach Salem’s Lot tatsächlich lohnt oder ob man um das Blutsaugernest lieber doch einen weiten Bogen machen sollte.


Worum es in Salem II – Die Rückkehr geht:

Journalist Joe Weber zieht mit seinem Sohn Jeremy nach Salem’s Lot in das verfallene Haus seiner Erbtante. In der Nacht trifft er die Tote wieder – lebendig, wie alle Vampir-Bewohner des Ortes. Sie wollen Joe überzeugen, dass es Schlimmeres gibt, als Blut zu saugen, zumal man sich in Salem’s Lot dieser Tage offiziell von Rinderblut ernährt. Meistens jedenfalls… Als Joe mit dem schönsten Vampirmädchen ein Kind zeugt und Jeremy in die nächtliche Schule geht, scheinen sie als Bürger akzeptiert. Doch dann taucht der Vampirjäger Van Meer auf – bewaffnet mit Hammer und Holzpfahl.

Kurzfazit unserer Kritik:

Irgendwie seltsam, sehr schrullig, aber genau deshalb weit entfernt von belanglos. Mit etwas mehr Feinschliff hätte das sogar eine kleine Genre-Perle sein können. So ist „Salem II – Die Rückkehr“ zumindest ein zu Unrecht vergessenes Relikt aus alten VHS-Tagen, dass deutlich besser ist, als man allgemein erwarten dürfte. Lieber so was, als das x-te Remake von einem erprobten und bereits viel besser umgesetzten Stoff. 

> hier geht es zur vollständigen Kritik

Technische Daten und Ausstattung des Mediabooks:

PLAION PICTURES veröffentlichte den Film am 15.5.2025 als 2-Disc Mediabook. Sowohl bei der DVD- als auch der Blu-ray-Fassung handelt es sich um Deutschlandpremieren, denn bisher war dieser Film hierzulande seit der VHS-Zeit nicht mehr offiziell erhältlich. Seine FSK: 18-Einstufung hat er tatsächlich noch behalten, darüber lässt sich sicherlich streiten, nach heutigen Maßstäben wäre eine 16-Freigabe bestimmt im Rahmen des Möglichen gewesen. Technisch präsentiert sich der Film in beiden Fassungen sehr vorzeigbar. Sowohl die DVD als auch die BD verfügen über eine sehr gute Bildqualität (Format: 1.85:1), die Tonspuren (DVD: Deutsch & Englisch DD 2.0 Mono; BD: Deutsch & Englisch PCM 2.0) sind vollkommen in Ordnung. In besserer Qualität war der Film bisher definitiv nicht zu sehen. Die Extras sind leider ziemlich überschaubar, was aber aufgrund der Popularität und des allgemeinen Stellenwertes des Films nicht weiter verwunderlich ist. Ein Interview mit Regisseur Larry Cohen, eine Bildergalerie, der Trailer und ein 20seitiges Booklet von Filmjournalist Christoph N. Kellerbach. Ein besonderes Lob gebührt aber dem Artwork des Mediabooks, da das Cover mit einer wunderschönen Spotlackierung ein echter Hingucker ist. 

Fazit:

So ehrlich darf und muss man auch sein: ganz bestimmt ist „Salem II – Die Rückkehr“ nicht der Film, auf den viele sehnlichst gewartet haben. ABER: für ein gewisses Publikum ist es EXAKT das! Lange war dieser Film in Deutschland nahezu verschollen und ihn nach mehr als 30 Jahren endlich noch mal wieder zu sehen, ist ein kleines Geschenk. Zudem ist der Film erstaunlich solider, als man ihm vermutlich zutrauen würde und eindeutig viel, viel besser als mindestens zwei der verhunzten Adaptionen der Romanvorlage. Wer ein Herz für 80er-Jahre Vampirfilme, die alte VHS-Zeit und ganz besonders selbstironische, leicht spleenige Genre-Exoten hat, der darf da ruhig zuschlagen. 

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