Bildnachweis: © Venedig 2025 | Arte France Kavac Film Max

Mostra 82 - Die Filmfestspiele von Venedig 2025

von Lida Bach

Ironischerweise werden gerade der TV-Look der bühnenhaften Kulissen, erkennbaren Studiobauten und des frontalen Schauspiels zur unausgespielten inszenatorischen Trumpfkarte Marco Bellocchios konventionellen Kriminalstücks. Die als 6-teilige Mini-Serie oder kolossaler Spielfilm konsumierbare Verfilmung ist auf doppelter Ebene eine TV-Story: ein Fernsehprodukt über ein Fernsehprodukt, das auf Archivaufnahmen und detailgetreuen Segmenten lebendig wird. Doch der oberflächliche Ansatz scheitert daran, die glamouröse Promi-Welt mit dem harschen Realismus dumpfer Gefängniszellen und politischen Inszenierungen zu verknüpfen. Was bleibt ist ein handwerklich solides, analytisch frugales Porträt von Medienmacht, Justizversagen und menschlicher Tragödie. 

Diese Seite verwendet Cookies. Akzeptieren.