Das Gestern blutet in die Gegenwart in zwei parallelen Zeitebenen, in denen Sophy Romvari die seismischen Erschütterungen hinter einer idealen Familienfassade erkundet. Magisch-realistische Elemente besiegeln eine schmerzliche Realität als psychologische Parabeln. Das Magische spiegelt kindliche Denkmuster, die eine eigene Ordnung in eine überfordernde Wahrheit bringen sollen. Eylul Guven verkörpert die kleine Protagonistin mit heimlicher Wachsamkeit. Immersive Bildsprache und eine trotz ihrer Komplexität stets klare Struktur schaffen ein zutiefst persönliches Poem über Verlust, Schweigen und Bedauern.