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"Lazy Company - Band of Losers" - Staffel 1- Kritik

von Sebastian Groß

Story

Juni 1944: Die Aufmerksamkeit der Welt ist auf die Normandie gerichtet. Die Alliierten Kräfte bereiten sich auf die größte Militäroperation aller Zeiten vor. Dafür werden die besten Männer der amerikanischen Fallschirmgruppe im Herzen Frankreichs abgesetzt. Nur die Besten? Nun ja, das trifft es nicht ganz: Auch vier untaugliche Soldaten landen im Land der Normanninnen. Es ist die Lazy Company. Ihre Mission: das Adlerlager zu finden, eine mysteriöse unterirdische deutsche Basis. Ein verrücktes Abenteuer beginnt ...

Kritik

Kriegskomödien sind ein wenig in Vergessenheit geraten. Zwar verfügten Filme wie Jarhead – Willkommen im Dreck mit Jake Gyllenhaal aus dem Jahre 2005 über deutlich frontal positioniertes Satirepotenzial, letztlich obsiegte aber auch dort die Ernsthaftigkeit, die das Thema mit sich bringt. Bei der französischen Comedyserie Lazy Company – Band of Losers ist das hingegen anders. Hier gibt es kein Pardon. Genüsslich und ohne Furcht vor falschen Tönen wird der Krieg durch den Kakao gezogen. Dabei sind die Macher weder an historische Relevanz, noch an political correctness interessiert. Dennoch gelingt es ihnen sich niemals über die Opfer lustig zu machen. Viel mehr überziehen sie das System des Krieges mit dickflüssiger Häme.

Dafür kreieren die Macher ihre ganz eigene Kriegswelt. Eine süffisante Mischung aus Comicstrip und B-Movie, in der Adolf Hitler 1944 die Normandie besuchte, sich Nazis und Alliierte in einem Kellerkneipe mit Heliumschnaps betrinken, ein deuscher Koch ohne Probleme zu den Franzosen überläuft, weil die einfach mehr Sinn für gute Küche haben, und Landminen zu Running Gags werden. Das ist alles ein so wildes wie hemmungsloses Geplänkel mit Verballhornungen und satirischer Schlagkraft, dass jede Episode der ersten Staffel Lazy Company – Band of Losers ordentlich etwas zu bieten hat.

Der Humor erweist sich dabei als eher zünftig. Wer hier Witz erwartet, der sich intelligent und profilstark gibt, wird enttäuscht werden. Lazy Company – Band of Losers kennt kein Erbarmen: Je blöder die Pointe, desto hingebungsvoller wird sie präsentiert. Dennoch ist die Serie von Samuel Bodin keine dümmliche Angelegenheit. Denn gerade mit dieser Attitüde wird der Stumpfsinn des Krieges freigelegt und zwar sehr direkt und teils sogar wunderbar unprätentiös.

Bei uns in Deutschland konnte man sich diesen Spaß kürzlich auf RTL Nitro ansehen, was – glaubt man den Quoten – aber die wenigstens getan haben. Das ist durchaus verständlich, denn Lazy Company – Band of Losers braucht etwas, um in Fahrt zu kommen. Aber wenn man als Zuschauer erst einmal die ersten 20 bis 30 Minuten hinter sich gebracht, die Figuren grob kennengelernt und sich mit dem Tempo der Narration bekannt gemacht hat, läuft die Serie wie ein geschmiertes Uhrwerk und da die Handlung immer eine fortlaufenden roten Faden hat, bildet sich auch schnell Neugier, ,was wohl als nächstes passieren wird.

Die DVD

Die Bild- und Tonqualität ist für eine DVD absolut zufriedenstellend. Das gilt allerdings nicht für die fehlenden Extras (einzig Trailer haben es auf die beiden Discs geschafft) sowie die Tatsache, dass die DVD weder den französischen Originalton besitzt, noch Untertitel. Das ist wahrlich nicht mehr zeitgemäß. Staffel 1 Lazy Company – Band of Losers erscheint von Studio Hamburg Enterprises und ist im Handel erhältlich. Staffel 2 soll in Kürze folgen und wird bei uns ebenfalls eine Kritik erhalten.

Fazit

Herrlich bescheuert aber niemals wirklich dumm. Mit der ersten Staffel von Lazy Company – Band of Losers erreicht eine erheiternde und überaus spritzige Serie unsere Heimkinos, die jeder Freund von gut gemachten Sitcoms einmal begutachten sollte. Ob sie allen gefallen wird, ist fraglich. Dafür ist die Produktion schon zu speziell und eigenbrötlerisch. Aber auch das sollte ihr als positive Eigenschaft angerechnet werden.

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