Bildnachweis: © Weltkino | Szene aus "Midsommar"

Frei Schnauze: Die Wochenshow mit DingDong & Kuehne

von Pascal Reis

Puppet Master: The Littlest Reich

Vorab muss eine Frage erlaubt sein: Gibt es überhaupt Fans der Puppet Master Reihe? Es gibt immerhin mittlerweile 13 Filme und irgendwie wird die Reihe nie wirklich erwähnt. Ich habe bei weitem nicht alle Teile gesehen, jedoch jene, welche ich gesehen habe, waren echt kacke. Da hat es die thematisch ähnliche Chucky-Reihe irgendwie besser gemacht. Trotzdem dachte ich nach der relativ passablen Moviebreak-Kritik, dass ich vielleicht doch mal wieder nen Blick riskieren sollte. War ein Fehler, denn auch Teil 13 ist Mist. Vielleicht ist mein Anspruch auch etwas zu hoch, aber irgendwas wie ein Story Konstrukt kann man doch schon erwarten, oder? Hier werden wahllos Tötungssequenzen aneinandergereiht, welche zumindest teilweise kreativ ausfallen. 

Dies ist einer der wenigen positiven Punkte des Filmes. Zwar sind so ziemlich alle Kills strunz doof, aber wenigstens wird ordentlich gesplattert. Zum anderen ist der Film sich seiner Schlechtigkeit bewusst, was ihn irgendwie schon wieder sympathisch macht. Das war es dann aber auch schon an positiven Aspekten. Die nicht vorhandene Story sowie die Schauspieler Kategorie Berlin – Tag und Nacht führen zu konsequenter Langeweile und nerven ab der ersten Sekunde. Wirklich Angst macht aber wirklich das offene Ende, denn einen weiteren Teil dieser Katastrophe braucht wirklich niemand. Insgesamt würde ich für zwei Positive Aspekte auch genau 2 Punkte geben und das ist schon mehr als großzügig. Alle, die sich diese 90 Minuten verschwendete Lebenszeit wirklich antun wollen, kann ich nur empfehlen: Lasst es! 2 von 10 Punkten

Superstau

Alle wollen in den Süden. Alle mit dem Auto und alle zur gleichen Zeit. Hierbei handelt es sich um die Horrorvorstellung von jedem, der mit dem Auto in den Urlaub fahren will. Insbesondere auf den deutschen Autobahnen sind Staus vorprogrammiert. Der Film Der Super-Stau thematisiert genau diese grauenhafte Vorstellung und lässt kein deutsches Klischee außen vor. Hier bekommt jeder sein Fett weg, ohne auf nervende Sittenwächter Rücksicht zu nehmen. Die Westfalen sind Assi, die Bayern sind selbstgerecht und nörgeln nur rum und die Ossis sind eben absolute Kernossis. Im titelgebenden Superstau treffen alle Charaktere aufeinander, was zu reichlich absurden und skurrilen Situationen führt. Mir ist an dieser Stelle bewusst, dass der Humor schon arg limitiert ist, aber mich hat er voll erwischt. 

Insbesondere die Figur von Ralf Richter als Bergmann aus Gelsenkirchen hat mir die Lachtränen in die Augen schießen lassen. Nun mag dies auch bestimmt daran liegen, dass ich eben ein Kind aus dem Pott bin und man das Ruhrgebiet eben nicht aus dem Menschen bekommt. Allein wegen der Szenen mit Richter ist der Film mehr als sehenswert. Richtig kerniger, teils assiger, Humor, welcher gar nicht erst versucht, politisch korrekt zu sein. Leider geht dem Film gegen Ende etwas die Luft aus. Doch irgendwie lässt sich auch aus der Geschichte nicht ganz so viel rausholen. Egal, da der Film mit ein paar Bierchen ehe viel besser kommt, merkt man das bis dahin gar nicht mehr. Für Fans von Bang Boom Bang oder von Was nicht passt, wird passend gemacht ist Der Super-Stau eigentlich schon ein Pflichtprogramm. Subjektiv betrachtet bekommt der Film von mir 8 von 10 Punkten

Terminator: Dark Fate

Nach Terminator: Syphilis ging mein Bock auf den Dark Fate gen Null. Ich habe selten mit so schlechter Laune den Kinosaal verlassen. Schwarzenegger eine Witzfigur, so gut wie alle Charaktere undenkbar schlecht gecastet und was sollte bitte diese konfuse Story? Und irgendwie hat es mich dann doch wieder ins Kino getrieben und was soll ich sagen: Ich fande den neusten Ableger wirklich gut. Ok, lassen wir die Story mal außenvor, denn diese ist etwas an den Haaren herbeigezogen. Aber die Action war schon stark. Beginnend mit einer großen und langen Verfolgungsjagd zu Beginn des Filmes. Zugegeben, immer wenn es eine Verfolgungsjagd auf LKW’s, Zügen oder ähnliches gibt, bin ich dabei. Bereits nach 20 Minuten war das Debakel des Vorgängers vergessen und ich wusste, dass der Film zumindest Mittelmaß wird. 

Danach schlich sich leider eine kleine Länge ein, welche mich schon wieder leicht zweifeln ließ, doch das Finale hat es wieder gut gemacht. Richtig geile Sequenz, angefangen mit ner Klopperei in der Schwerelosigkeit bis hin zu sinnlosem Geballer mit reichlich Explosionen. Gefällt mir. Auch wenn mich gleich wieder alle mit dem Knüppel verprügeln wollen, aber ich finde nicht, dass es die beste Fortsetzung nach Tag der Abrechnung ist. Da hat mir Terminator: Die Erlösung etwas besser gefallen (Schande über mein Haupt). Auch ist es noch kein richtig würdiger Abschluss aber immerhin ein guter, actionreicher Sci-Fi Streifen, welcher durch seine Prämisse auf jeden Fall noch Potential für gute Geschichten bietet. Nicht der erwartete Totalausfall. Ich hoffe ich konnte den Fans hier etwas die Angst nehmen. 7,5 von 10 Punkten.

Midsommar

Alter, was hatte ich mich auf Midsommar gefreut. Nach dem hervorragenden Hereditary – Das Vermächtnis (ich kann den Film einfach nicht genug in den Himmel loben) war Midsommar einer meiner Most Wanted‘s für dieses Jahr. Was soll ich sagen, viel über den Film kann ich hier gar nicht berichten, da ich mich eher über die dummen Menschen im Kino aufregen muss. Zur Erklärung: Ich komme aus dem Ruhrgebiet und da Midsommar nun auch etwas Anspruch hat, wurde er nicht in allen Kinos gezeigt. Warum auch immer wurde er nur in Gelsenkirchen gezeigt. Meine Idee den Film dort genießen zu wollen war Kacke, denn in dem Kinosaal saßen nur Jugendliche, welche das Ab 18 Siegel (ja in dem Kino war der Film sogar noch falsch ausgeschildert) gesehen haben und dachten „Boar geil, fetter Horrorfilm mit ordentlich Blut und Gedärmen“. Oder die haben einen neuen Es- Kapitel 2 (welcher übrigens scheiße ist) erwartet. 

Kurzum, ich war nur mit Menschen im Kino, die keine Ahnung hatten, was Sie sich jetzt überhaupt angucken. Das war ein großer Fehler, denn bereits nach 30 Minuten fingen diese an zu quatschen und zu langweilen. Nach mehrfachem Ermahnen ging es kurze Zeit wieder. Doch der Film war scheinbar zu hoch für die Klientel aus Gelsenkirchen. Immer wieder wurden unqualifizierte Kommentare und Witze eingestreut und spätestens, als nackte Menschen zu sehen waren, sind alle Dämme geplatzt. Ich konnte ich nicht mehr auf den Film konzentrieren und fasste Gedanken an brachiale Gewalt. Es ist einfach schade, denn Midsommar ist so ein starkes Stück Film, wie es eben nicht viele gibt. Aber man muss sich eben auch auf den Film, die Symbolik, die Bilder und die Aktionen konzentrieren können. Es ist mir nicht mal möglich eine Wertung abzugeben, bin mir aber sicher, dass sie bei 8 oder mehr liegen wird. Ich freue mich jetzt auf jeden Fall auf die Blu-ray. Dann wird die Freundin aus dem Wohnzimmer geschmissen, das Handy wird ausgemacht und die Anlage aufgedreht. Hoffentlich werde ich den Film dann auch richtig genießen können.

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