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"Detective Conan" - Kritik

von Thomas Repenning

Mit mittlerweile weit über 800 Folgen in 44 Staffeln (und 21 Jahren) sowie mittlerweile auch 20 Kinofilmen (Nummer 21 startet in Japan am 15. April in den Kinos) zählt Detektiv Conan nicht nur zum absoluten Anime-Kult, sondern auch zu einer der langlebigsten Serien überhaupt. Und auch die Faszination der Vorlage des  japanischen Zeichners Gosho Aoyama – immerhin auch schon 90 Sammelbände – scheint ungebrochen. Kein Wunder also, dass deutsche Fans nach jeder Veröffentlichung sehnen. Gerade weil deutsche Fans immer wieder zurück stecken mussten und müssen. So sind nicht nur die Kinoveröffentlichungen meist drei bis vier Jahre hinter dem Original in Japan zurück, sondern auch die Serie selbst ist schon seit Folge 333 nicht mehr synchronisiert. Wer auf dem aktuellen Stand bleiben möchte, schaut dann eben auf japanisch mit deutschen Untertiteln. Und dennoch: Fans können jetzt ein wenig aufatmen, da es sich KAZÉ zur Aufgabe gemacht hat, endlich die bisherigen deutschen Folgen in einer DVD Box zu veröffentlichen. Seit dem 17. März 2017 sind nun die ersten 34 Folgen in einer Box von Detective Conan erschienen und bieten daher für Fans wahre Nostalgie und für Neulinge spannende, intelligente sowie humorvolle Kriminalfälle, die vor allem von ihren abwechslungsreichen wie vielschichtigen Charakteren leben – allen voran natürlich Shin’ichi Kudo als Detektiv Conan.

Story

Messerscharfer Verstand, geniale Kombinationsgabe – mit seinen gerade mal 17 Jahren gilt Shin’ichi Kudo bereits als Meisterdetektiv. Immer wieder hilft er sogar der Kriminalpolizei dabei, die kniffligsten Fälle zu lösen und den wahren Täter zu stellen. Eines Tages jedoch, als er mit seiner Freundin Ran Môri einen Vergnügungspark besucht, beobachtet er zwei Männer in Schwarz bei einem verdächtigen Deal. Dabei bemerkt er den Verbrecher hinter sich nicht, der ihm ein mysteriöses Gift verabreicht. Schließlich erwacht Shin’ichi im Körper eines Grundschülers – doch aufhalten lässt er sich davon nicht. Um nicht wieder ins Visier der Schwarzen Organisation zu geraten, lebt er fortan bei Ran und ihrem Vater und ermittelt mithilfe seiner Freunde fleißig weiter. Aufgepasst, hier kommt der kleine Detektiv Conan!

Zur Qualität der Serie müsste eigentlich gar nicht so viel erzählt werden, denn immerhin können über 800 Episoden sowie unzählige Jahre von Fan-Begleitung (und auch neuen Generationen) ja nicht irren. Doch genau worin liegt die eigentliche Faszination hinter Detective Conan? Nun, das lässt sich wohl leicht beantworten. Denn neben der klassischen Erzählweise von Kriminalstorys, immerhin lehnt sich die Serie klar an Klassikern wie Sherlock Holmes (hier hat Conan auch seinen Namen her – Sir Arthur Conan Doyle) aber auch Agatha Christie. Was daraus folgt ist eine Mischung aus ungewöhnlichen Charakteren, wohl allen voran der tollpatschige und kuriose Kogoro Mori (im Original Akira Kamiya) der des Öfteren von Conan als Mittel zur Verbrechensbekämpfung und Auflösung eines Falles genutzt wird, sowie traditioneller Krimi-Kost. Daher kann der Zuschauer auch regelmäßig miträtseln, mitfiebern und sich selbst Fragen, wer denn eigentlich dahinter steckt. Spannung und Abwechslung sind also garantiert und zudem gelingt es den Autoren stets, immer wieder frischen Wind in die Erzählung zu bringen, sodass Langeweile kaum aufkommt. Hauptmotivation für Detektiv Conan ist zu Beginn natürlich ganz klar die ungewöhnliche Situation, dass Shin’ichi (im Original Kappei Yamaguchi) schließlich zum Kind und zu Conan (im Original Minami Takayama) wird. Wie kann sich ein Erwachsener mit solchen Fähigkeiten in der Welt der Erstklässler zurechtfinden? Wie konnte das passieren und wer steckt hinter den Männern in Schwarz? Als roter Faden reicht dies schließlich vollkommen und natürlich auch, um immer wieder Wendungen wie Überraschungen parat zu haben.

Die ersten 34 Episoden konzentrieren sich natürlich ganz klar auf den Kern des Anfangs. Mit toller Musikuntermalung findet sich Conan in seiner neuen Welt zurecht, bekommt seine neuen technischen Möglichkeiten und kann als Ermittler richtig tolle Arbeit leisten. Unterstützt wird er dabei von seinen vielen Freunden, wobei wohl vor allem Ran Mori (im Original Wakana Yamazaki) zu einem regelrechten Running-Gag geworden ist. Ihre Wut und ihr Temperament sind unverwechselbar und geben der Serie eine gewisse Würze. Und der Humor? Wie schon erwähnt, wird dieser vor allem durch Kogoro Mori in typischer Manga-Manier geliefert. Etliche Lacher sind garantiert und auch Langeweile kommt hier eher selten auf. Gleiches gilt für die vielen Fälle, die Conan in den ersten Folgen der Staffel begegnen. Egal ob Mord, Geheimnisse oder Diebstahl. Dies zusammen mit dem tollen Zeichenstil, der die Vorlage wunderbar einfängt, ergibt Seriengenuss in seiner schönsten Form. Für Kenner und Fans von Krimis eine absolute Empfehlung und auf jeden Fall für Klein als auch Groß geeignet.

DVD Box

Detective Conan - Episoden 01-34: Über die Preispolitik von KAZÉ lässt sich wahrlich streiten, doch im Falle der ersten Box (mittlerweile liegt der Preis bei 49,99 Euro – Stand 06.04.2017) von Detective Conan lohnt der Preis. Denn die Folgen alle uncut und liegen auch in japanischer Tonspur vor. Doch der wichtigste Grund: Die Bildqualität ist wirklich gut und zeigt somit Detective Conan in wirklich toller visueller Pracht. Zudem ist das Design der Box der Serie ansprechend und lässt sich wunderbar ins Regal stellen. Dennoch bleibt die Box schlicht und das beiliegende Booklet liefert nur einen kleinen Episodenguide. Für Sammler und Fans ist die Box eine klare Empfehlung.

Fazit

Detective Conan ist Kult: Diese Aussage steht wahrlich nicht zur Debatte und daher werden sich Fans die DVD-Box von KAZÉ längst vorbestellt haben. Und dies mit gutem Grund: Die Serie liefert spannende, humorvolle sowie intelligente Krimi-Unterhaltung der besten Form und kann immer wieder mit tollen Geschichten wie Charakteren überzeugen. Nun gibt es endlich die ersten 34 Folgen in einer neuen DVD-Box und die Veröffentlichung lässt sich ebenso gut ins Regal stellen, wie Conan seinen nächsten Fall lösen wird. Bleibt nur zu hoffen, dass nicht nur die ersten 100 Episoden veröffentlicht werden, sondern vielleicht gar 333 – oder irgendwann alle. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

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