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Cannes 2023

von Patrick Fey

Was nach Außen hin als melancholische Meditation über den Wert unbeachteter Arbeit, eine im wörtlichen Sinne stille Würde und die kleinen Wunder der Alltagspoesie scheint, hat eine zwiespältige Kehrseite. Die romantisierte Routine eines Knochenjobs, der in Wim Wenders stoischer Skizze stets entspannt erscheint, verzerrt nicht nur harsche Realität, sondern gerät indirekt zum mahnenden Exempel von Genügsamkeit und Pflichterfüllung. Dass die Darstellenden und der Best-of-Soundtrack hervorragend sind, verstärkt nur die Ambivalenz dieser verklärten Vision glücklicher Armut.

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