Bildnachweis: © C. Bethuel / FOZ

Berlinale 2022

von Lida Bach

Unter der zentimeterdicken Maske überspitzter Melodramatik, selbstreferenziellen Sentiments und homoerotischer Hommage ist François Ozons Nachverfilmung Fassbinders dekadenten Klassikers eine dekorativ arrangierte Ansammlung müder Klischees, chauvinistischen Künstlerkults und diskriminierender Vorurteile. Das um den pathetisch agierenden Hauptdarsteller aufgebaute Ensemble überzeugender Schauspielgrößen und talentierter Jungdarsteller*innen verleiht dem theatralischen Exposé etwas Klasse. Handwerkliche Qualitäten sowie opulente Kulissen und Garderobe bringen ambivalenten Glanz in den problematischen Eröffnungsfilm. Der zeig exemplarisch die kreativen Auswirkungen der Fortschrittsresistenz eins innerlich faulenden Festivals.

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