Was Nathan Ambrosioni als französisches Gefühlskino mit Arthouse-Anstrich präsentiert, bleibt dramaturgisch entleertes Schauspielkino, das sich hinter bedeutungsschweren Blicken und ästhetischem Design versteckt. Camille Cottins und Monia Chokris darstellerische Präsenz kann die intellektuelle und sozialstrukturelle Leere nur bedingt füllen. Die arrivierte Inszenierung verliert sich in narrativer Beliebigkeit, verschleppt jede Spannung und polstert das Nichts mit konservativer Familienrhetorik und queerfeindlichem Subtext. Der vielversprechende Plot versickert in konturlosem Pathos. Statt Analyse familiärer Rollen dominiert psychologische Oberflächlichkeit. Ein akkurat gefilmtes Ärgernis voll bieder-bürgerlicher Banalität und bigotter Behauptung.