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Wunderlich

Kritik von Wunderlich

Gesehen: September, 2013

District 9 vom südafrikanischen Regisseur Neil Bloomkamp war 2009 einer der Überraschungshits im Kino und war ein echter Gewinn für das Science-Fiction Genre. Nach dem Film hatten viele Zuschauer eigentlich nur einen Wunsch: Gebt dem Mann ein größeres Budget! Denn groß war die Hoffung, das Bloomkamp mit mehr Budget noch bahnbrechendere Zukunftsvisionen auf die Leinwand bringen könnte. Elysium ist nun das lang erwartete Zweitwerk von Bloomkamp. Das Budget wurde erwartungsgemäß kräftig angehoben und auch in eine sehr illustere Besetzung investiert. Leider erreicht Elysium, trotz der Besetzung und der hervorragenden Bilder, nicht das Level von District 9. Denn dazu geht dem Film besonders zum Ende hin, die inhaltliche Kraft verloren die gerade District 9 so stark gemacht hatte. Die Handlung von Elysium In naher Zukunft ist die Erde überbevölkert und von Krankheiten übersäht. Die reichsten Menschen haben sich auf die riesige Raumstation Elysium zurückgezogen, wo sie ein luxuriöses Leben ohne Krankheiten leben. Die kühle Verteidigungsministerin Delacourt (Jodie Foster) achtet darauf, dass keine unbefugten Erdenbewohner nach Elysium kommen und greift dafür auch notfalls auf den brutalen Kroger (Sharlton Coopley) zurück. Im heruntergekommenen Los Angelas lebt hingegen der Fabrikarbeiter und Kleinkriminelle Max (Matt Damon). Max träumte früher von einem Leben auf Elysium, musste seine Träume aber schnell begraben. Aufgrund eines Unfalls liegt Max jedoch im sterben und nur auf Elysium gibt es Hoffung für ihn. So geht er einen riskanten Plan ein, gerät dabei jedoch schnell mit den Mächtigen aneinander. Stark begonnen, stark nachgelassen Die Prämisse von Elysium ist ebenso klassisch wie kraftvoll. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird durch den starken Kontrast zwischen der Erde und Elysium passend visualisiert. Bloomkamp nutzt dabei sein visuelles Talent voll aus. Meist sind es nur kurze Weit- und Panoramaeinstellungen mit denen er sein Setting etabliert. Die Zukunftsvision ist zweifelsohne beeindruckend und entfaltet ungemein viel Kraft. Mit zunehmender Laufzeit verschwinden die beeindruckenden Bilder jedoch zunehmend. Die Innensettings sind zwar durchaus stimmig, aber leider nicht ganz so beeindruckend wie die Exposition. Dennoch ist Elysium gerade auf der visuellen Ebene ein Volltreffer und kann sich getrost mit ähnlich gelagerten Filmen messen. Neben den Bildern, schätzt man District 9 besonders wegen seiner inhaltlichen Tiefe. Auch Elysium hat durchaus inhaltliche Relevanz. Erneut ist Ausgrenzung das Leitthema und erneut kann Bloomkamp dem Thema durchaus viel abgewinnen. Jedoch baut der Film auch hier im Laufe der Handlung ab. Die Actionszenen und die angedeutete Liebesgeschichte drängen sich stärker in den Fokus. Die Actionszenen sind dabei teils spektakulär gut, teils recht hektisch montiert. Bloomkamp zeigt aber auch hier sein inszenatorisches Talent und überzeugt mit beeindruckenden Zeitlupenaufnahmen. Trotz der sehr guten Actionszenen vermisst man die Tiefe beim Inhalt jedoch zunehmend. Auch wünscht man sich, dass Bloomkamp mehr vom Alltag auf der Erde dargestellt hätte, weshalb der Zuschauer diesbezüglich noch viele Fragen hat. Coopley der Szenendieb Eine Entdeckung in District 9 war außerdem Sharlton Coopley, der jedoch später im peinlichen A-Team Film verheizt wurde. Coopley spielt in Elysium nun die Rolle des brutalen Krogers und weiß hier vollkommen zu überzeugen. Coopley ist ein klasse Antagonist mit einigen extrem coolen Szenen. Mitunter klaut dieser sogar die Szenen mit Matt Damon. Dieser hingegen spielt einen grundsoliden Helden. Zwar konnte man Damon auch schon in besserer Form erleben, wie beispielsweise in Departed, aber er kann den Film tragen und mit seinem Charisma ausfüllen. Auch Jodie Foster ist hervorragend besetzt und spielt die eiskalte Ministerin fast schon erschreckend glaubhaft. Die weiteren Nebendarsteller sind jedoch nur bloße Statisten. Etwa der Schleuser Spider oder Damon Liebste Frey. Diese ist trotz vieler Szenen keine wirklich wichtige Figur. Stattdessen gibt es eine kleine aber dennoch dröge Liebesgeschichte und die bleibende Frage, ob man die Figur nicht auch hätte streichen können? Doch auch trotz dieser Plotbremse ist Elysium ein durchaus kurzweiliger Film geworden. Dafür sorgen auch die zahlreichen Nebenelemente wie die der Androiden oder Krogers verschiedene Gimmicks. Kurzweilig und unterhaltsam Elysium ist ohne Zweifel ein unterhaltsamer Film geworden. Mit kurzweiligen Actionszenen, ansprechenden Darstellerleistungen und besonders mit tollen Bildern, kann Neill Bloomkamp eine packende Zukunftsvision darstellen und unterhalten. Leider nimmt die Qualität jedoch zum Ende hin ab und besonders bei der inhaltlichen Tiefe hat Elysium noch viel Luft nach oben. Dennoch ist der Film kein Totalausfall. Von Neill Bloomkamp ist noch weiterhin viel zu erwarten. Zusammen mit dem ebenfalls hochtalentierten Duncan Jones dürfte Bloomkamp weiterhin die größte Hoffung für das Science-Fiction Genre sein und er hat bewiesen, dass District 9 kein Glückstreffer war.

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