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Wunderlich

Kritik von Wunderlich

Gesehen: März, 2013

2007 löste die opulente Schlachtpalette 300 von Zack Snyder eine Welle der Begeisterung und der Entrüstung gleichermaßen aus. Die einen verehrten den Streifen für seine Bildgewalt und seine martialische Urgewalt während die anderen ihn wegen der Substanzlosigkeit verachteten oder diesem sogar faschistische Tendenzen unterstellten. Zwischen Liebe und Hass schien es nichts zu geben. Nichtsdestotrotz wurde 300 zu einem großen finanziellen Erfolg, einem gewaltigen Internetphänomen und ist nun aus der Popkultur nicht mehr weg zu denken. Mit solch einem Erfolg kommen zwangläufig Gedanken an eine Fortsetzung. 2014 war es dann nun soweit und 300 – Rise of an Empire ist in die Kino gekommen. Leider krankt der Film an den typischen Fehlern einer Fortsetzung. Der Film will vor allem größer, schneller und brutaler sein. Letztendlich macht er sich damit zu einer Selbstkopie die wenig Neues zu bieten hat, die Erwartungen jedoch perfekt bedient. Eine gezwungene Fortsetzung Nach dem Ende von 300 war eine Fortsetzung eigentlich nicht zu erwarten. Die letzte Schlacht zwischen Persern und Griechen war zwar noch nicht geschlagen aber der Ausgang wirkte nach 300 ziemlich eindeutig. Erst mit dem überwältigenden Erfolg kamen auch die Gedanken an die Fortsetzung. Historisch gesehen gibt es schon noch Episoden aus dem Perserkrieg die es sich zu erzählen lohnt. Da es 300 jedoch mit der quellentreue nicht unbedingt sehr genau nahm und sein Augenmerk mehr auf Schlachtästhetik legte kann dies nicht unbedingt als Argument herhalten. 300 – Rise of an Empire wirkt entsprechend gezwungen und nicht wie eine erzählenswerte Fortsetzung. Jedoch hat auch kaum jemand erzählerische Tiefe erwartet und entsprechend knapp fällt auch die Exposition aus. Viel mehr geht Rise of an Empire direkt in die Vollen und serviert krachende Actionszenen in Dauerschleife. An den Actionszenen gibt auch sehr wenig zu kritisieren. Die epischen Schiffsschlachten sind schon eine Augenweide und besonders die brutalen Kämpfe erwärmen das Fanherz. Das übertriebene digitale Blut nervt hingegen schon und wirkt schon beim ersten Einsatz reichlich aufgesetzt. Zumindest in dieser Kategorie überflügelt der Film seinen Vorgänger locker. Den Fantasyanteil schraubte man auch merklich zurück. Die phantastischen Kreaturen sucht man hier jedenfalls meist vergebens. Zum Final baut Rise of an Empire jedoch etwas ab. Hier fehlen letztendlich die frischen Ideen die die Schiffsschlachten zuvor noch ausgezeichnet hatten. Auch der letzte „geniale“ Einfall vom cleveren Themistokles ist eher lächerlich als einfallsreich. Gleichzeitig endet der Film mit einem sehr aufgesetzten Cliffhanger. Den Fehler des ersten Teils wollte man offenkundig tunlichst vermeiden und sich unbedingt die Optionen auf eine weitere Fortsetzung offenhalten. Ein sympathischer Stapleton Der neue Hauptdarsteller Sullivan Stapleton als Überkrieger Themistokles macht seine Sache hingegen gut. Zwar fehlen ihm spürbar das Lausbubencharisma von Gerald Butler und auch dessen launige One-Liner aber sympathisch ist der Australier dennoch. So überzeugt er auch mehr mit seinem stilleren Schauspiel als mit den großen Gesten. Eva Green muss hingegen die neue Antagonistin Artemisia spielen. Leider ist die Rolle mehr als unglücklich geschrieben weshalb man eine seltsame Gleichgültigkeit gegenüber Artemisia entwickelt. Eine Figur die es sich nicht mal lohnt zu hassen und die sogar in einer überflüssigen Sexszene verheizt wird. Bei Rest des Cast gibt es hingegen weder Schlechtes noch Gutes zu berichten. Brav erfüllt hier jede seine Rolle ohne dass sich jemand in den Vordergrund spielt. Auch das Schicksal der Figuren ist meist schon mit deren erstem Auftritt klar. Interessant ist jedoch das Spiel mit den verschiedenen Zeiten. Besonders zu Beginn springt der Film munter durch die Zeiten sodass man selten weiß ob es nun ein Sequel oder Prequel zu 300 ist. Dass ansonsten eine beinah identische Erzählstruktur (nur dass diesmal eine Frau als Erzählerin dient) gewählt wurde stört hingegen schon, da man so kaum über den Status einer Kopie herauskommt. Dies gilt auch in stärkerer Form für den ganzen Film, der mehr wie ein maritimer Abklatsch zu 300 wirkt als ein wirklich eigenständiger Film. Wer also den ersten Film schon nicht mochte, der wird auch mit Rise of an Empire nicht glücklich. Viel Blut und dennoch blutleer 300 – Rise of an Empire bedient wirklich perfekt die Erwartungen. Erneut wird durchgestylte Action bis an die Schmerzgrenze präsentiert. Freilich mit dramatischen Zeitlupenszenen, spektakulären Kamerafahrten und sehr viel Blut. Das Ganze weiß auch gut zu unterhalten ohne dass hier wirklich umwerfendes präsentiert wird. Im Vergleich zum Vorgänger wird beispielweise wenig Neues präsentiert und meist nur aufgewärmt. An wirklicher Substanz und an Witz hat auch Rise of an Empire eigentlich nichts zu bieten, weshalb man trotz der gewaltigen Blutfontänen den Film auch als blutleer bezeichnen könnte. Wer somit auf bei nahm pausenloses Gemetzel steht der sei hiermit gut beraten. In Zeiten in denen auch Actionfilme durchaus charakterlastig und tief sein können wirkt 300 – Rise of an Empire jedoch teilweise etwas deplatziert.

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