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WilliamWhyler

Kritik von WilliamWhyler

Gesehen: Dezember, 2015

Tom Hardy kann gut Helgeland Schneider. Das ist ein Kompliment, denn genauso kann er seine Rolle aus Bronson wieder abrufen, indem er den anderen Zwilling gibt.

Ich möchte den Film, von Brian Helgeland nicht zu sehr malträtieren, denn dafür ist er einfach visuell und Ausstattungsmäßig zu sehr gelungen. Allerdings kann mich Tom Hardy natürlich voll überzeugen, was meist der Fall ist.

Gehen wir einen Schritt zurück.Peter Medak verfilmte diese Geschichte 1990 schon einmal mit den beiden Zwillingen Gary und Martin Kemp. Zwei bis dato unbekannte Schauspieler, die ehr Aufsehen mit ihrer 80er Formation Spandau Ballet erregten, und damit die Charts eroberten. Dieser Film hatte wirklich alles und war ein Meilenstein in der Geschichte des Britischen Gangsterfilms.

London, East End, 60er-Jahre. Die extrem unterschiedlichen  Zwillingsbrüder Ronnie und Reggie Kray beherrschen die Unterwelt. Doch ihre Welt  gerät ins Wanken, als Reggie, die junge Frances Shea, wunderbar gespielt von Emily Browning heiratet, und sich die Brüder immer mehr entzweien.

Für die Könige der Unterwelt droht es eng zu werden, den niemand scheint den beiden das Wasser reichen zu können. Oder doch?

Nicht nur das die Zwillinge visuell unglaublich waren, nein, ihre Darstellung war so überzeugend, das sie für diverse Filmpreise nominiert wurden. Ein Film, der damals etwas sang und klanglos verschwand, und niemals so richtig medial beworben wurde.

Wer ihn nicht kennt, ansehen.

Zurück zu Helgeland´s Film. Die Geschichte der Kray Brüder ist legendär, wie der Name des Films schon mitteilt. Zur Geschichte möchte ich hier nicht mehr verlieren, da es das klassische Auf und Ab einer Lebensepoche ist, die bis weit in die politischen Kreise reichte.

Ein guter Film, bleibt es, da kann man mäkeln, was man möchte. Einzigartig bleibt hier David Thewlis zu erwähnen, der als Anvertrauter und „Anwalt“ der Krays, als Leslie Payne eine überaus gute Darstellung bringt. Immer mehr werde ich Fan von Thewlis, den ich damals zum ersten Mal in DRAGONHEART bewundern konnte. Auch Chaz Palminteri kann für mich mit seinem gelifteten Gesicht durchaus noch einiges rausholen. Der schmierige Mafia Mann liegt ihm einfach. Lange nicht mehr so schön gesehen. Eigentlich sind sie alle klasse, die Streifen, in denen beide mitgespielt haben. Das nur als Randnotiz.

Eine Spannung und Faszination mag Tom Hardy allerdings, so leid es mir tut, nicht zu erzeugen.

Spielen kann er gut, keine Frage – jedoch lässt das lahme Drehbuch nicht viel Raum für überzeugende Szenen in diesem Biopic, das nicht wirklich eins ist. Ein paar Wutausbrüche können da nicht immer überzeugen. Meist sehe ich in den Krays eine Mischung aus BRONSON und HELGE SCHNEIDER. Ich weiß, das klingt hart.

Was die erste Stunde noch gut funktioniert, wirkt alsbald in ständiger Wiederholung ermüdend und lässt mich leider teilnahmslos zusehen, wie hier großes Potential gezeigt wird, es aber nicht von der Leine kann.  Das liegt nur am Drehbuch, denn sonst stimmt hier alles, außer dem Mittelteil der Geschichte. Was mag man on einem Film halten, der so viel mehr mitbringt, und dann so sang und klanglos in verschiedenen Darsteller Biografien versickert? Das es eine Schande ist. Helgeland ist kein Scorsese, das ist mir klar, aber warum parodiert er diesen immer? Ist es, weil dieser das Genre so beeindruckt und geprägt hat?

Ein Film dieser Klasse hätte soviel mehr sein können als Schnulze mit Gangster Touch. Leider ist es Helgeland in meinen Augen nicht gelungen, diese Geschichte neu zu interpretieren, obwohl es eine so vortreffliche Literarische Vorlage gab. Hier kann ich allen da am Schluss nur mitgeben, für Hardy Fans eine klare Empfehlung, für Fans des gepflegten Gangsterfilms, die sollen lieber zu der 90er Version greifen.

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