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Vitellone

Kritik von Vitellone

Gesehen: Juni, 2016

Spring break forever, Bitches. Harmony Korines überzogenes Zeitgeistporträt wird mitunter ebenso leidenschaftlich wie kontrovers diskutiert. Die Gründe dafür liegen auf der Hand, denn „Spring Breakers“ konterkariert nicht nur die vom Bildmaterial getriebene Erwartungshaltung des Durchschnittszuschauers, sondern erschwert auch deutlich versierteren Filmfans aufgrund seiner visuellen wie inhaltlichen Radikalität den Zugang. Im Wendekreis von Neonlicht, Musikvideoästhetik und yolo-Mentalität treibt Korine den vermeintlichen zentralen Exzess konsequent auf die Spitze, um dadurch die maximale Fallhöhe für unsere nach Party und Spaß lechzenden Protagonistinnen zu erreichen (hintergründig kongenial mit den Disney-Girls besetzt). Inszenatorisch als rauschartiger Fluss verdichtet, lebt „Spring Breakers“ in gewisser Weise von seiner wabernden Ästhetik, die einer verkommenen Konsumgesellschaft mit reichlich Zynismus einen Zerrspiegel vorhalten will. Die Mechanismen des Films als plakativ oder heuchlerisch zu enttarnen, liegt bei vielen Zuschauern wohl nahe, doch steuert man dadurch letztlich doch nur am eigentlichen Kern vorbei. Vielleicht ist der Film mitunter deswegen so gut, weil er den Aktionismus seiner Figuren selbst nie wirklich wertet (einzig durch die inhaltliche Reaktion, die man aber auch simpler als filmische Logik abtun könnte) und die Oberflächlichkeit selbst als zweischneidiges Schwert behandelt. Letztlich wohl auch deswegen so gelungen, weil es sich bei „Spring Breakers“ um einen der seltenen Fälle handelt, bei denen ein Film wirklich die Zuschauer erreicht, die er ansprechen will. Dass er bei diesen größtenteils auf Unverständnis trifft, scheint nebensächlich, denn ein gewisser Eindruck bleibt immer haften.

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