{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Vitellone

Kritik von Vitellone

Gesehen: November, 2018

Relativ schnell bricht der zu Beginn als Mystery-Horror lockende Spring mit den Erwartungen des genreaffinen Zuschauers. In der Beschaulichkeit einer wunderbar fotografierten Küstenstadt im Norden Italiens spinnen Justin Benson und Aaron Moorhead einen eigensinnig kreativen Genremischmasch zwischen der mysteriösen Louise und dem vom Schicksal gebeutelten Evan. Spring versteht es dabei gekonnt die kleinen und großen Momente des Lebens in Einklang zu bringen. Etwa dann, wenn aus einem Pappzettel mit Wlan-Code der Tip für den nächsten Joint gebaut und dadurch Evans Drang nach Isolation, Betäubung und Vergessen auf den Punkt gebracht wird. Die eingangs noch als unterschwellig bedrohliches Horrorszenario verkaufte Monsterthematik wandelt sich zur Metapher auf den wechselhaften Charakter der Liebe. Bevor die Mystik dahinter gegen Ende viel zu konkret ausformuliert wird, widmet sich Spring dem (un)möglichen Beisammensein zweier einsamer Wesen, deren Beziehung den abstrusen Rahmen zwischen Wiedergeburt und Verfall, zwischen Intimität und animalen Trieben einnimmt. Dabei schlägt das Werk in seiner kreativen Energie durchaus das ein oder andere Mal über die Stränge. Am Ende bleibt jedoch der kitschig schöne Gedanke, dass jeder Mensch, jedes Monster im Menschen, ein Recht auf Liebe hat. Da verzeiht man auch angesichts der überbordenden (Genre)Kreativität gern kleinere Fehltritte.

Wird geladen...