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Vitellone

Kritik von Vitellone

Gesehen: Februar, 2018

Zwei Menschen werden durch Zufall (oder Schicksal) verbunden. Zwei Kollegen, die sich jede Nacht im Traum begegnen und dadurch ein zweites Leben miteinander teilen. Eine Routineuntersuchung bringt diese Erkenntnis ans Tageslicht, überführt das Fiktive in die Wirklichkeit. Beide arbeiten in einem ungarischen Schlachtbetrieb, er – physisch verletzt – und sie – psychisch verletzt – wollen jedoch so gar nicht zu diesem Umfeld passen. Es liegt ein Widerspruch in der Natürlichkeit, in der Zärtlichkeit ihres Traums und der sterilen Kälte ihres betrieblichen Umfelds – und es ist dieser Wiederspruch, der Körper und Seele über weite Strecken so reizvoll und ansprechend gestaltet. In ihrem Kopf sind sie verbunden, gehören zusammen, doch die Realität unterbindet diese Beziehung durch all ihre Konventionen und Hindernisse. Ungewöhnliche Menschen, die eine ungewöhnliche Liebesgeschichte verdient haben. Leider verliert Körper und Seele das Transzendente, das Traumwandlerische zusehends aus den Augen. Die wohltuend andersartige Prämisse entpuppt sich als bloßer Mechanismus, um zwei versehrte Menschen einander anzunähern. Im letzten Drittel wird die Seele gestrichen und zurück bleibt lediglich der Körper. Fleischliche Gelüste treten in den Vordergrund und immer stärker ergeht sich das Werk in plumpem Humor und vereinfachenden Klischees. Ein rein physisches Verlangen nimmt jenen Platz in Anspruch, welchen Ildikó Enyedi zuvor mit ihrem eigenen Stil gefüllt hat. Zurück bleibt etwas fast schon Spottendes, wenn die beiden einsamen Körper Erfüllung finden. Frei von Anziehung, frei von Lust – denn ihre Seelen gehen auf dem Weg dorthin verloren.

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