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Souli

Kritik von Souli

Gesehen: November, 2017

Filmwissenschaftler und Filmschaffende sind sich einig: Es gibt und gab nur wenige Künstler, die mehr für den Film getan haben, als John Huston. Aus dem einfachen Grund, weil der Die Spur des Falken-Regisseur nie dem (moralischen) Status quo beugen wollte, sondern seine eigene Vision verfolgte, was ihm Kontroversen, Missgunst und das ein oder andere blaue Auge einbrachte. Mit Weißer Jäger, schwarzes Herz schlüpft Clint Eastwood in die Rolle dieses ungestümen, aber brillanten Mannes, ohne jedoch auch nur einmal explizit seinen Namen zu verwenden. Natürlich aber ist es augenfällig, dass hier die Phase angeschnitten wird, in der Huston seine Dreharbeiten zu African Queen vorbereitete. Was Eastwood über Huston erzählt, lässt er simultan dazu auch gleichermaßen auf sich selbst zurückfallen. Das Biographische verzweigt sich mit dem Nabelschaulichen. Weißer Jäger, schwarzes Herz reift über seine 120-minütige Laufzeit zur introspektiven Selbsterkundung und analysiert einen vom Götterkomplex heimgesuchten Menschen, der unbedingt aus dem Garten Eden vertrieben werden möchte. Und dafür hat er sich die Obsession in den Kopf gesetzt, einen Elefanten, ein Kind unbesiegbarer Zeit, zu schießen. Unglaublich ist, dass dieses zuweilen elegische, wunderschön fotografierte Charakter-Porträt tatsächlich zwei Jahre nach Heartbreak Ridge entstanden sein soll, in seiner Weisheit nämlich gehört Weißer Jäger, schwarzes Herz vielmehr dem Spätwerk Eastwoods zugerechnet.

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