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Souli

Kritik von Souli

Gesehen: Januar, 2019

Chaos, dem man sich abenteuerlich hingibt. Chaos, dem man ausgeliefert ist. Endlich wieder ein richtig guter Film von Gus Van Sant, MILK liegt nun ja auch schon über 10 Jahre in der Vergangenheit zurück. Mit DON'T WORRY, WEGLAUFEN GEHT NICHT widmet sich die Indie-Ikone dem Leben des Cartoonisten John Callahan, der mit 21 Jahren nach einer durchzechten Nacht im Rollstuhl landet und von dort an nach einer Möglichkeit sucht, sich mit seinem neuen Leben zu arrangieren. Zwischen Selbstgeißelung, Resgination und innerer Erkenntnis hält sich Van Sant angenehm auf Distanz von verklärtem Hollywood-Sentiment und schafft es, trotz des durchaus schwungsvollen, humorvollen Grundton des Filmes ein enges Band zwischen den Charakteren und den Zuschauern zu knüpfen, was der lebensbejahenden Taktung gekonnt die gewisse Melancholie abringt und andersherum. DON'T WORRY, WEGLAUFEN GEHT NICHT lebt dabei von der brillanten Performance seitens Joaquin Phoenix, der selbst eine so beschissen schwere Rolle wie einen querschnittsgelähmten Säufer mit größtmöglicher Authentizität und Nuanciertheit verkörpert. Sein Weg durch eine Gruppentherapie, die ihm aufzeigt, dass nicht die Welt das Problem ist, sondern er selbst, erweist sich in den sensiblen Händen Van Sants als gleichermaßen ungemütlich wie herzerfrischend. Als Biografie, die sich nicht vom Leben abwendet, sondern deutlich macht, dass auch ein im Schmerz geborenes Leben möglich ist, wenn man ihn denn akzeptiert, funktioniert DON'T WORRY, WEGLAUFEN GEHT NICHT sehr gut. Sicherlich fehlt dem Film aufgrund seines Willens zur Harmonie die Schärfe, dafür aber geht er so offenherzig wie möglich mit seinen ungemein greifbar gezeichneten Figuren um.

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