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Smooli

Kritik von Smooli

Gesehen: Januar, 2016

[…] Die Stadt ist zwar zivilisiert aber karg, leer, ruhig und mit einem offenem Geheimnis ausgestattet. Jeder weiß um es, niemand redet darüber. Wortlose Männer kommen und rollen die wortlosen Leichen in eine Grube neben einer Straße. Die Menschen, die dort leben schauen schon gar nicht mehr auf, wenn sie an der Grube vorbeigehen. Manche Menschen sterben halt und irgendwo müssen sie dann ja hin. Also wieso nicht dort. In Bad City also wird die Handlung spielen, ein Ort, dem man einen Charakter zuschreiben würde, wenn er einen hätte. Stattdessen dominiert die Leere. Die Einwohner sind zwar von der Präsenz der Stadt beeinflusst, aber insofern, dass sie sich nicht kümmern. Es herrscht quasi Anarchie, nur dass sich niemand deshalb aufregen würde. Amirpour nutzt diesen Ort überaus geschickt, um die Figuren und die Vampir-Thematik einzuführen. Die Parallelen zu Klassikern der Postmoderne werden schnell deutlich, wenn Amirpour Marcellus Wallace aus „Pulp Fiction“ zitiert und sich generell einem Hauptmerkmal der Postmoderne annimmt; dem Rückbezug auf die klassische Ära.

Dieser Rückbezug funktioniert vor allem über allerlei Witz und Nostalgie. Der Protagonist ist überaus stark an James Dean angelehnt, er fährt ein altes und sehr gepflegtes Auto, hat wuschelige Haare, trägt eine Sonnenbrille und ein weißes T-Shirt. Ebenso deutlich wird diese Retro-Ansicht der Geschichte über das Schwarzweiß des Bildes und der Gut-Böse-Schematik: Der Bösewicht hat sich das Wort „SEX“ auf den Hals und ein zerbrochenes Herz auf den Nacken tätowieren lassen. Zudem hebt er Gewichte, als er die Protagonistin beeindrucken möchte. Sein Anrufbeantworter plärrt dem Anrufer „Hinterlass `ne Nachricht, du Schlampe!“ entgegen. Derartige plakative Schematik ließe sich dem Film bestimmt negativ anrechnen, wenn man den Humor darin nicht sehen würde. Humor, der nicht immer so brachial, sondern auch überaus elegant und genial daherkommt. Die Vamp (gibt es ein Wort für einen weiblichen Vampir?) fährt nachts auf einem Skateboard durch die Straßen, Amirpour lässt damit verschmitzt das Klischee des schwebenden Vampirs auflaufen. […]

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