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OnealRedux

Kritik von OnealRedux

Wie man klaustrophobische Ängste perfekt in Szene setzt, hat Regisseur Neil Marshall  mit "The Descent" 2005 in düsteren Bildern hervorragend gezeigt. Mit reichlich Blut, fiesen Höhlenmonstern, sowie einer starken Frauentruppe, überzeugte das Kino-Debüt des britischen Regisseurs, Kritiker und Publikum gleichermaßen. Der überalles verstörende Schluss, sorgte zudem dafür, dass Fans sehnsüchtig auf einen Nachfolger warteten. Nach einem Abstecher mit "Doomsday" in das Endzeitgenre, kehrt Marshall 2009 zu seinen Wurzeln zurück. Dieses Mal überließ er die Regie allerdings dem Newcomer Jon Harris, der mit Marshall schon beim ersten Teil zusammengearbeitet hatte. Die Erwartungen an "The Descent 2" kann Harris allerdings nicht erfüllen. Zwar weiß der  eigentliche Schnitttechniker die Höllentour passend in Szene zu setzen, doch durch viele Unstimmigkeiten, kleinere Längen, sowie teils großen Trashanleihen, gerät die erneute Höhlenwanderung massiv in Schieflage.

Eine große Rettungsmannschaft hat sich in der Gemeinde Hyett Country zusammengefunden, um nach sechs vermissten jungen Frauen zu suchen, die gemeinsam zu einer Höhlentour aufgebrochen waren. Als die Hoffnung auf Überlebende weiter schwindet, taucht urplötzlich die völlig traumatisierte Sarah (Shauna MacDonald)aus dem nichts auf. An Amnesie leidend, außerdem völlig mit Blut durchtränkt, weckt sie die Neugier des örtlichen Sheriffs Vaines (Gavan O‘Herlihy). Dieser geht dem ganzen auf den Grund und stößt dabei auf einen verlassenen Mienenkomplex, mit einem düsteren Geheimnis. Zusammen mit Sarah, die den Weg zu den anderen Frauen weisen soll, sowie einem kleinen Rettungsteam aus den Spezialisten Dan (Douglas Hodge), Greg (Joshua Dallas), Cath (Anna Skellern) und Deputy Rios (Krysten Cummings), macht sich der Sheriff auf den Weg in die Untiefen. Doch nach schon recht kurzer Zeit wird klar, dass sie dort unten nicht allein sind.

"The Descent 2" knüpft inhaltlich nahtlos an den ersten Teil an und präsentiert daher zu aller erst die Suche nach den vermissten Frauen. Erst als Sarah als einzige Überlebende auftaucht, sowie der Sheriff nach einer Untersuchung drängt, geht es wieder hinab in die Tiefe. Dabei lässt sich Harris viel Zeit, um seine Handlung aufzubauen. Die Charaktere werden zwar weitestgehend stereotypisch gezeichnet, bekommen aber ihre Rolle eindeutig zugewiesen. So fungiert Sarah als Überlebensprofi und Sheriff Vaines als unsympathischer schießwütiger Raudi. Allerdings gelingt es Harris nicht, die zwischenmenschlichen Beziehungen der Figuren in die Geschichte zu integrieren. Dadurch wirkt besonders die erste Hälfte sehr langatmig und künstlich. Hinzu kommt, dass dieGollumartigen-Monster erst sehr spät zur Bedrohung werden.

Eine konstante Steigerung der Action bringt dann die zweite Hälfte sehr schnell in Fahrt. Doch genau hier springt "The Descent 2" aus den Fugen. Zu sehr kopiert Regisseur Harris den Stil von Marshall. Eine eigene Interpretation der Geschichte, sowie originelle Ideen finden kaum den Weg in seine Arbeit. Die eine oder andere Überraschung hat Harris zwar in der Hinterhand, doch durch große Logiklöcher, verursachen diese eher ein Kopfschütteln, als ein Staunen. Der dadurch entstehende Trashfaktor, macht aus  "The Descent 2" Genrebrei, der sich nur durch seinen hohen Gore-Gehalt auszeichnet.

Doch selbst hier, kopiert Harris nur den Stil von "The Descent". War bei Marshall dieses Mittel allerdings noch als Schockfaktor gedacht, öffnet Harris so viele Venen, dass es einfach seinen Reiz verliert. Die Klaustrophobie-Momente hingegen, werden wieder perfekt in Szene gesetzt. Wenn sich die Figuren durch wahnsinnig enge Schächte bewegen, bekommt man beim zuschauen schon ein wenig Panik. Die passende Lichtstimmung, verstärkt dieses noch um ein vielfaches. Die Actionszenen sind hingegen zum puren Trash verdammt. Reihenweise fallen die Monster den neuen Eindringlingen zum Opfer. Aber auch die Charaktere selbst, werden recht schnell dezimiert. Durch einen zu hektischen Schnitt, bekommt man von diesem leider aber nicht viel mit. Besonders bei den Erfahrungen von Harris auf diesem Gebiet, ist dieses arg ärgerlich.

In Sachen Schauspielerischer Leistung, darf man in einem Horrorfilm natürlich keine hohen Ansprüche haben. Dies ist auch in "The Descent 2" nicht anders. Nur Shauna MacDonald als undurchschaubare Sarah, kann durch ihr teils psychotisches Verhalten etwas von ihrem Können präsentieren. Alle anderen Figuren gehen im Plot und den blutigen Gewaltszenen unter. Die recht flachen Dialoge, sorgen dann für den Rest. 

Fazit

Mit "The Descent" schaffte Regisseur Neil Marshall 2005 eine wahre Genreperle. Seinem Nachfolger Jon Harris gelingt dieses Kunststück allerdings nicht. Zu sehr ist Harris auf Marshall fixiert und versäumt es so, seinen eigenen Stil einzubringen. Die dazugehörigen technischen Mängel, machen aus "The Descent 2" einen trashigen Horrorfilm, der nicht mal für einen gruseligen Popcorn-Abend zu Hause geeignet ist.

Wertung: 32

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