Aufgrund der überschwänglichen Kritiken war „Gravity“ einer der wenigen Filme 2013, die ich unbedingt im Kino sehen wollte. Leider hat das das aus verschiedenen Gründen nicht geklappt, was im Nachhinein mehr als schade ist. Die visuelle Strahlkraft von „Gravity“ ist nämlich schlichtweg beeindruckend! Das war auf meinem Heimfernseher schon so und wäre im Kino sicher nochmal etwas ganz anderes gewesen. Auch abgesehen von der grandiosen Optik wurde der Film fast ausschließlich gelobt, was ich so aber nicht ganz unterschreiben kann. Schauspielerisch gibt es nichts vorzuwerfen: Sandra Bullock ist wie immer überzeugend und gerade George Clooneys Rolle als sarkastischer Weltraum-Haudegen macht extrem viel Spaß. Doch spätestens als Bullock den Film alleine stemmen muss, kommen die unübersehbaren Schwächen der Story zum Vorschein. Denn die kommt doch sehr dünn daher: Die Ausgangslage ist nach wenigen Minuten klar, Überraschungen und Wendungen sucht man in der Folge vergebens. Hinzu kommen die recht stereotypen Charaktere, die ebenfalls einen vorhersehbaren Verlauf nehmen.Diese erzählerischen Schwächen verhindern, dass die Atmosphäre von „Gravity“ noch spannungsgeladener und dichter ist. Allerdings trübt das nicht die Freude an den herausragenden optischen Schauwerten, die ganz oben in der Kinogeschichte eingereiht werden müssen. Optisch hui, Geschichte teilweise pfui. So ist Cuaróns Weltraumspektakel „nur“ ein sehr guter Film und nicht DAS Highlight des Kinojahres 2013.